Nach dem Schlusspfiff sanken viele Ilshofener zu Boden. Der Grund dafür war pure Enttäuschung. Gegen den FSV Bissingen hatten sie ihr bis dahin vielleicht bestes Heimspiel bestritten, standen aber mit leeren Händen da, weil sie die Gäste zu den Toren förmlich einluden. Bissingens Trainer Alfonso Garcia sprach von einem verdienten Sieg seiner Mannschaft, lobte aber zugleich die Gastgeber: „Viele Mannschaften werden nicht in Ilshofen gewinnen.“
TSV-Trainer Michael Hoskins formulierte es später so: „Es tut unglaublich weh, aber frustriert bin ich nicht. Das wäre ich, wenn der Gegner uns hergespielt hätte.“ Das taten die Bissinger bei weitem nicht. Lange Zeit agierte der TSV Ilshofen gut. In der Anfangsphase war er sogar besser. Da fehlte bei den Chancen von Baba Mbodji und Maximilian Egner die letzte Konsequenz oder das Quäntchen Glück.
„Draufgehen, immer!“
Das wiederum hatten die Hausherren, als Riccardo Gorgoglione den Pfosten traf. Karel Nowak wäre chancenlos gewesen. Der Ilshofener Torhüter agierte, wie man ihn kennt: Er spielte mit. Das wiederum wussten die Gäste. „Ich habe meinen Jungs immer wieder gesagt: Draufgehen, immer!“ meinte Alfonso Garcia. Seine Spieler taten das.
Bis zur 57. Minute passierte dabei nichts, dann war Alexander Götz sehr schnell bei Nowak. Der konnte den Ball nicht wegschlagen, Götz nahm ihm diesen ab und schob ihn ins leere Tor. Nowak konnte es nicht fassen, war aber sieben Minuten später deutlich erleichtert. Stani Bergheim, der bis dahin kaum Bindung ans Spiel hatte, schloss eine Kombination mit einem flachen Schuss ins Eck ab.
Doch keine 120 Sekunden später folgte der nächste individuelle Fehler der Ilshofener. Timo Brenner, knapp 20 Minuten zuvor für den am Kopf verletzten Kapitän Maximilian Egner eingewechselt, verlor gegen Götz den Ball. Der lief noch ein paar Meter und schoss aus 18 Metern. Baba Mbodji grätschte noch hinein. Von dessen Bein nahm der Ball eine leicht krumme Flugbahn und senkte sich exakt neben den rechten Pfosten.
Acht Minuten vor dem Ende glaubten einige Ilshofener den Ball im Aus zu sehen, doch das Spiel lief weiter. „Ich wusste ja noch, dass Karel immer weit aufrückt und habe es einfach probiert“, meinte der Ex-Ilshofener Daniel Schmelzle. Aus 45 Metern fast von der Seitenauslinie gab er dem Ball eine solche Wucht und Flugkurve mit, dass Nowak chancenlos war. „Überragend“ habe Schmelzle das gemacht, meinte Garcia. Die Ilshofener, die nach dem 1:2 noch eine gute Chance durch Bergheim zum erneuten Ausgleich hatten, ergaben sich ihrem Schicksal. Sie hatten stark gespielt, sich aber selbst um den möglichen Lohn gebracht.
Michael Hoskins resümierte: „Wir wollten heute offensiver agieren, auch auf die Gefahr hin, Fehler zu machen. Entscheidend ist, dass wir aus diesen Fehlern lernen – und sie nicht wiederholen.“
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So spielten sie
TSV Ilshofen –
FSV Bissingen
FSV Bissingen
1:3
Tore: 0:1 Alexander Götz (57.), 1:1 Stani Bergeim (64.), 1:2 Alexander Götz (66.), 1:3 Daniel Schmelzle (82.)
Ilshofen: Nowak, Rummler, Mbodji, Egner (50. Brenner), Pfeifer (68. Wilske), Schelhorn, Eiselt, Rodewald, Kurz, Aziz (73. Lausenmeyer), Bergheim (83. Hahn)
Schiedsrichter: Schätzle (Schönwald)
Ilshofen: Nowak, Rummler, Mbodji, Egner (50. Brenner), Pfeifer (68. Wilske), Schelhorn, Eiselt, Rodewald, Kurz, Aziz (73. Lausenmeyer), Bergheim (83. Hahn)
Schiedsrichter: Schätzle (Schönwald)