Stanley Ratifo ist nicht nur ein bekannter Rapper, der 24-jährige Mann aus Mosambik kann auch ganz gut kicken – und Tore schießen. Mit seinem Treffer in der 75. Minute, als er eine Flanke von Laurin Masurica mit einem Volleyschuss aus der Drehung verwertete, sorgte er für den 1:0-Sieg des 1. CfR Pforzheim über den SGV Freiberg. „Es war die einzige Chance der Pforzheimer, und die haben sie genutzt“, sagte SGV-Trainer Mario Estasi.
Hart getroffen hat die Freiberger neben der Niederlage die beiden Platzverweise der Stammkräfte Denis Zagaria (60.) und Hakan Kutlu (90.+1).  „Das ist ganz bitter. Beide sind Qualitätsspieler“, so Estasi. Damit fehlen die beiden im Duell mit den Stuttgarter Kickers am Sonntag (14 Uhr) und ihrem langjährigen Trainer Ramon Gehrmann. „In so einem Spiel eine Gelb-Rote Karte für Zagaria zu geben, geht nicht. Er hat zwei ,Halbfouls‘ gemacht. Sein Platzverweis war der Knackpunkt. Damit hat der Schiedsrichter das Spiel entschieden“, war Estasi erzürnt. In der Nachspielzeit schickte Referee Philipp Schlegel aus Unterstadion Freibergs Offensivkünstler Kutlu mit Rot vom Platz. Kutlu hatte den Pforzheimer Joao Tardelli bei der Ballannahme von hinten attackiert. Kurios: Schon im Pokalspiel beim VfB Bösingen am 26. Juli hatte Schlegel dem Freiberger die Rote Karte gezeigt.

Michalik für Loch im Tor

SGV-Coach Estasi hatte seine Anfangsformtion gegenüber der Partie gegen den SV Sandhausen II auf zwei Positionen geändert. Für Alexander Loch stand der junge Alexander Michalik im Tor, mit dem Ex-Pforzheimer Filip Milisic baute der Coach eine defensive Sicherung ein.
Der SGV Freiberg legte eine gute Anfangsphase hin, hatte mehr Spielanteile  und setzte die Gastgeber unter Druck. Richtige Torgefahr entwickelten sie dabei nur in der 35. Minute. Nach einer Flanke vköpfte Spetim Muzliukaj den Ball knapp neben das CfR-Tor. Die Pforzheimer wagten sich nach rund 20 Minuten mehr aus ihrer Hälfte, hatten aber ebenfalls keine gefährliche Aktion vor dem Gästetor. „Pforzheim hat defensiv versucht, unser Spiel zu zerstören. Unsere Mannschaft war gut drauf und hätte sich belohnen müssen“, zog SGV-Trainer Estasi ein Fazit.
Den Punkt auf dem Fuß hatte der eingewechselte Mert Tasdelen in der 89. Minute, aber sein Schuss aus 18 Metern streifte knapp am Tor des 1. CfR vorbei.  Allzu viel konnten die Pforzheimer aus ihrer Überzahl nicht machen – bis auf die Ausnahme, als Ratifo traf.