Vor ein paar Tagen feierte Marco Kubacki seinen 50. Geburtstag. Anlass genug, um jetzt seine aktive Spielerkarriere nach über 1000 Einsätzen in zusammen 25 Jahren für den SV Freudental – davon in drei Spielzeiten für die Spielgemeinschaft (SGM) Hohenhaslach/Freudental – zu beenden. Kubacki hatte in alle den Jahren nie eine ernsthafte Verletzung. Und ausgerechnet vor dem Abschiedsspiel am Samstag (16.30 Uhr), das der SV Freudental um seinen Vorsitzenden Uli Lang organisiert, hat sich Kubacki Anfang der Woche bei der Arbeit eine schmerzhafte Rückenverletzung zugezogen. „Den Anstoß werde ich ausführen, aber mitspielen kann ich nicht“, berichtet Kubacki.
Unter den vielen ehemaligen Mitspielern aus 25 Jahren sind auch einige wie Marc Arnold, Jürgen Wolss, Andreas Mann, Daniel Mack, Thilo Oehler, Michael Lang und Steffen Schütz aus der Meistermannschaft von 2005, die mit elf Punkten Vorsprung den Titel in der Kreisliga A 3 geholt hat und in die Bezirksliga aufgestiegen ist. Trainer war damals Günter Wellm, der auch am Samstag dabei sein wird. Insgesamt trainierte und spielte Kubacki elf Jahre lang unter dem Fußballlehrer aus Neckarweihingen. „Das war eine schöne Zeit mit Günter Wellm. Er hatte eine gute Mischung aus harter Trainingsarbeit und Menschlichkeit. Durch seine Art hat er viel Respekt bekommen, er konnte aber auch unterscheiden zwischen dem Trainerjob und dem Privaten. Da sind wir oft noch lange zusammengesessen. Ich habe später viel von ihm für meine Arbeit als Spielertrainer übernommen“, so Kubacki.
Neben der Kreisliga-A-Meisterschaft, dem Pokalerfolg 2000 und drei Siegen bei Vorbereitungsturnieren ist Kubacki vor allem ein Testspiel an einem bitterkalten Januarabend Ende der 1990er-Jahre am Birkenwald gegen Dynamo Kiew mit der Trainer-Legende Walerji Lobanowksi und dem späteren Superstar Andrej Shevchenko in Erinnerung geblieben. „Da hat man gesehen, was Profifußball ausmacht. Es war ein tolles Erlebnins“, erinnert sich Kubacki, der seit 1994 in Freudental wohnt und bei der Gemeinde angestellt ist.
In der Jugend und in den ersten Jahren als Aktiver spielte er beim TSV Benningen, unterbrochen durch einen Abstecher zum Bezirksligisten SGV Murr. Dem ersten Wechsel für ein halbes Jahr zum SV Freudental folgte noch ein Abstecher für eine Halbserie nach Benningen, ehe er zur Spielzeit 1995/96 wieder beim SV Freudental kam – und bis heute geblieben ist. „Ich habe nur dreimal im Training gefehlt und bin dankbar, dass ich nie ernsthaft verletzt war“, sagt Kubacki. Nach vier Toren in einem Spiel gegen den TSV Wiernsheim fühlte er sich unwohl und musste anschließend mit Pfeifferschem Drüsenfieber wochenlang aussetzen. Das war die längste Pause in all der Zeit.
In den ersten Jahren spielte Kubacki, der beidfüßig ist, über einen strammen Schuss verfügt und den seine Ausdauer und seine Lauffreude auszeichnen, auf beiden Außenbahnen defensiv oder offensiv. Als der SVF in einer Saison viele Gegentore kassiert hatte, stellte ihn Trainer Wellm als Libero auf und Freudental gewann beim FC Marbach mit 2:0. „Der Trainer war begeistert und ich blieb Libero“, erinnert sich Kubacki.
Mit dem Weggang von Wellm 2011 hörte er in der ersten Mannschaft auf. Als nach einem erneuten Bezirksligaaufstieg die Hochzeit der zusammengekauften Mannschaft zu Ende ging und Personalnot herrschte, half Kubacki noch eine Saison lang in der „Ersten“ aus. „Da habe ich in der Zweiten 70 Minuten und anschließend noch 90 Minuten in der ersten Mannschaft gespielt“, erinnert er sich. Zu dieser Zeit war er längst Spielertrainer des SV Freudental II. Einen Erfolg feierte er nach dem Zusammenschluss mit dem SC Hohenhaslach mit der zweiten Mannschaft der SGM, die er auf Platz zwei in der Kreisliga B führte. Die Relegation spielte dann die ausschließlich mit Hohenhaslachern besetzte SGM I. „Wir hätten den Aufstieg auch geschafft“, ist er überzeugt.
Seit 2018 auch Abteilungsleiter
Seit 2018 ist Kubacki Fußball-Abteilungsleiter des SV Freudental und kickte bis vor zwei Wochen noch für die SGM II in der Kreisliga B. Da das neue Trainergespann der SGM seit dieser Saison mit allen Spielern gemeinsam trainiert, kümmert er sich zusammen mit Thomas Albrecht in erster Linie um die Betreuung und das Coaching der zweiten Mannschaft bei den Spielen. „Man fragt sich schon, warum man das macht und zweimal die Woche und an Wochenenden auf dem Sportplatz ist. Ich könnte mich in dieser Zeit auch um meine kleine Enkelin kümmern“, so Kubacki.
Die Antwort ist einfach: Er liebt den Fußball und es geht ihm vor allem auch um die Gemeinschaft und um den Verein. „Die Dynamik im Fußball hat sich verändert, auch die Einstellung war ganz anders. Früher waren wir ein Team, auch nach den Spielen. Da hat sich viel verändert“, zieht er ein Fazit nach insgesamt über 30 Jahren als aktiver Spieler.