Das kommt auch nicht alle Tage vor, dass in einem Verein gleich fünf Akteure mit demselben Nachnamen aktiv sind. Beim SV Ringingen bilden die Kicker aus den Braunsteffer-Familien das Gerüst: Jan, David, Max, Timo und Jonas Braunsteffer. Verwandt sind sie jedoch nicht alle miteinander. Das ändert nichts an ihrer gemeinsamen Passion, und die gilt ausschließlich dem Fußballsport beim SVR.
„Unser größter sportlicher Erfolg ist der Aufstieg in die Kreisliga A vor zweieinhalb Jahren”, sagt Jan. Der Inbetriebnahme-Techniker interessiert sich allgemein für den Sport und für den SC Freiburg in der Bundesliga. Drei, vier Mal im Jahr versucht er den SC live zu sehen. In der ersten Mannschaft ist der 24-Jährige Vize-Kapitän hinter Kapitän Patrick Götz in erster Linie auf der Sechser-Position anzutreffen. Aber auch abseits des Platzes engagiert sich Jan für den SVR. In der Fußball-Abteilung ist er Schriftführer, im Mannschaftsrat und trainiert zudem die A-Junioren. Damit ist er auf dem besten Weg, in die Fußstapfen seines Vaters Klaus zu treten. Klaus Braunsteffer hat sich nämlich nicht nur um die Belange des SVR gekümmert; er hat selbst aktiv gespielt und war 15 Jahre als Jugendtrainer und sechs Jahre als stellvertretender Abteilungsleiter im Einsatz. Es scheint in dieser Familie zu liegen, denn auch Jans Schwester Ina hat sich dem Fußballsport verschrieben; sie spielt bei den Frauen der SG Öpfingen, leitet beim SVR aber die Abteilung Freizeitsport.
„Ich spiele links hinten”, strahlt Max Braunsteffer. Er ist der Cousin von Jan und will als Abwehrmann den Laden dicht halten. „Unser Ziel ist ein einstelliger Tabellenplatz“, sagt der 22-Jährige, der sich gerne als „Party-Monster“ und „FC-Bayern-Sympathisant“ sieht. Wenn Max, der als Mechatroniker in Einsingen gefordert ist, sportlich fremd geht, dann zum American Football. Das sehe er leidenschaftlich gerne; selbst spielen kommt aber nicht in Frage.
David ist der Vierer-Ketten-Kollege von Max. Der Energie-Ingenieur ist zwar langjähriger Fan des FC Bayern München, inklusive Fan-Club, hat aber „kein so großes Interesse mehr an der Bundesliga“. Bei David steht außer Fußball spielen und der Arbeit als Ausschuss-Mitglied vor allem die Freundin im Mittelpunkt. „So schnell wie möglich nichts mit dem Abstieg zu tun haben“ will David, der mit 27 Jahren zu den Oldies der Braunsteffers gehört.
Ein Jahr älter ist Daniel, den es als Banker nach Überlingen an den Bodensee verschlagen hat. Daniel schnürt nur noch sporadisch die Kickschuhe.
Timo Braunsteffer ist so etwas wie der Allrounder. Der erst 20-jährige Jungspund ist für sein Alter als Torwart stark unterwegs, wie Jan ihn beschreibt. Darüber hinaus ist er dritter Kapitän, der Industrie-Kaufmann schafft auch im Mannschaftsrat mit. Sein sportliches Ziel: „So lange wie möglich oben bleiben.“
Timos Bruder Jonas studiert in Konstanz und kann nur ab und zu mitmischen. Der 22-Jährige versucht, so gut es geht, regelmäßig zum Training zu kommen. Jonas ist aufgrund der studienbedingten Belastungen eher ein Mann für die zweite Mannschaft.

Auch bei Arbeitseinsätzen dabei

Über das Sportliche auf dem Platz hinaus haben die Braunsteffers noch eins gemeinsam: Sie sind bei den Arbeitseinsätzen dabei, sei es beim Herbstfest oder in der neuen Oxx-Arena. Obwohl der SV Ringingen derzeit in der Kreisliga A eine ganz gute Figur macht und sich auf dem zweiten Tabellenplatz befindet, so sind sich die Braunsteffers einig: „Vom Aufstieg spricht hier niemand.“ Noch eine Gemeinsamkeit verbindet Jan und Cousin Max, David sowie Timo, Jonas und den weitläufig verwandten Daniel: Jugend-Meister waren sie alle schon mal.