Mit Spannung wurde das Nachholspiel in der Regionalliga Südwest zwischen der TSG Hoffenheim II und dem VfR Aalen erwartet. „Liebe Grüße auch nach Ulm“, sagten die beiden Moderatoren im Livestream an. Denn tatsächlich saßen wohl am Dienstagabend auch viele Anhänger des SSV Ulm 1846 Fußball vor dem Fernseher. Schließlich hätte eine Vorentscheidung im Aufstiegsrennen zugunsten der Spatzen fallen können. Doch Ulmer Sympathisanten wurden enttäuscht: Mit einem späten Treffer sicherte sich Hoffenheim II den 1:0-Sieg.

Transparent für Kienle: „Stark bleiben, Steffen“

Lange Zeit hatte der VfR Aalen gut gegen die U23 des Bundesligisten gehalten. Nachdem die Partie am Freitag beim Stand von 0:0 abgebrochen wurde, sah es danach aus, als könnte der VfR gegen den Aufstiegskandidaten im zweiten Anlauf etwas holen. Obwohl das Drama um Steffen Kienle noch alle vor Augen hatten. Der Stürmer des VfR Aalen und ehemalige Spieler des SSV Ulm hatte am vergangenen Freitag für einen Schock gesorgt: Er war in einer aussichtsreichen Situation im Strafraum mit voller Wucht gegen den Pfosten geprallt und musste wiederbelebt werden. Zwischenzeitlich hat sich der 28-Jährige, dem es gut gehe, aus dem Krankenhaus gemeldet: Ein Bild, das die Schwäbische Post veröffentlichte, zeigt ihn lächelnd und gemeinsam mit VfR-Kapitän Alessandro Abruscia im Krankenbett. Es sollte der Mannschaft, die noch um den Klassenerhalt in der Regionalliga Südwest kämpft, als zusätzliche Motivation dienen. „Stark bleiben Steffen“ war auf einem großen Banner im Aalener Gästeblock zu lesen. Auch die Ulmer Ultras hatten ihren Ex-Spieler schon am Sonntag gegrüßt: „Gute Besserung Steffen Kienle“ war auf einem weißen Transparent vor Spielbeginn zu lesen.

Fisnik Asllani schenkt den Gegentreffer ein

Hoch motiviert traten die Aalener, die von Tobias Cramer trainiert werden, am Dienstagabend in Hoffenheim auf. Immer wieder wussten die Ostälbler die Vorstöße der TSG-Talente zu unterbinden und erspielten sich eigene Kontermöglichkeiten. Bis kurz vor Schluss sah es danach aus, als könnten die Aalener einen Punkt, der verdient gewesen wäre, holen. Bis Top-Torjäger Fisnik Asllani aus 20 Metern abzog und den Ball über Keeper Michel Witte ins Tor wuchtet. Mit einem 1:0-Sieg für Hoffenheim II endete die Partie. Der Aalener Freundschaftsdienst für Ulm blieb aus – und im Kampf gegen den Abstieg stehen nun zwei entscheidende Spiele an. Für den SSV Ulm 1846 Fußball ist die Ausgangslage gleich geblieben: Sie können am Samstag, 20. Mai, Meister werden. Aber nur, wenn sie selbst siegen und Verfolger Hoffenheim II Punkte liegen lässt. Die TSG tritt bei der TSG Balingen an – gegen die haben die Ulmer in der Rückrunde mit 1:2 verloren.