Das zweite Wochenende bei den internationalen Junioren-Hallenfußballturnieren des TSV Blaustein sorgte für Diskussionen vor allem bei den Nachwuchsleistungszentren der Profivereine. Die krassen Leistungsunterschiede zwischen den Top-Mannschaften und den Vertretern aus dem Bezirk mit Resultaten im zweistelligen Bereich waren auch nicht nach dem Geschmack von Turnierorganisator Martin Endres. „Der Spagat war einfach zu groß. Da werden wir etwas ändern“, kündigte er für die nächste Auflage 2020 in der Lixsporthalle an.
Der absolute Ausreißer war das 19:0 des FC Bayern bei der U-11-Veranstaltung gegen den TSV Blaustein II in nur zehn Minuten Spielzeit. „Ich verstehe auch den Veranstalter. Die regionalen Mannschaften helfen, indem sie Gasteltern stellen. Für diese Vereine ist es ein ungeheurer Reiz, gegen namhafte Klubs zu spielen“, meinte Rudolf Hinterseer, U-11-Trainer von RB Salzburg. Für die Österreicher kam im Viertelfinale gegen den VfB Stuttgart das Aus. „Ansonsten ist hier eigentlich alles so, wie man es sich wünscht“, fügte Hinterseer hinzu.

Viel Spiel- und wenig Wartezeit

Im Finale setzte sich Bayer Leverkusen vor 850 Zuschauern mit 2:1 gegen den FC Bayern München durch. „Diese beiden Mannschaften haben in einer anderen Liga als die Konkurrenz gespielt“, lobte Hinterseer. Mit Burak Kir und Torwart Raik Roszkowski stellten die Rheinländer, die nach dem dritten Turniererfolg den Wanderpokal endgültig behalten dürfen, auch die beiden überragenden Akteure. Die Mannschaften aus der Region hatten sich bereits vor dem Viertelfinale verabschieden müssen.
Das galt auch beim U-10-Turnier, bei dem ebenfalls 850 Fans die Partien der möglichen Stars von morgen verfolgten. Darunter befand sich mit Rolf-Christel Guié-Men auch ein ehemaliger Bundesligaprofi (SC Freiburg, Eintracht Frankfurt, 1. FC Köln). Sein Sohn Samuel schied wie auch Diego Kampl, der Neffe von RB Leipzig-Bundesligakicker Kevin Kampl, und der herausragende Torwart Joel Ommer mit Bayer Leverkusen im Halbfinale aus, wie auch der FC Bayern München. Der Nachwuchs des deutschen Rekordmeisters mit dem besten Spieler Fadul Djoba verlor im Halbfinale gegen den späteren Sieger 1. FC Nürnberg, der sich im Endspiel gegen den TSV 1860 München mit 1:0 durchsetzen konnte. Bereits beim Leistungsvergleich auf dem Kunstrasen der TSG Söflingen hatten die Nürnberger am Samstag vor dem FC Bayern München triumphiert.
„Es ist toll, was die Blausteiner an vier Tagen mit vier hochkarätigen Turnieren für einen Kraftakt leisten“, sagte Christian Hufnagel, als Trainer der Münchner und zuvor bei der SpVgg Unterhaching schon zum achten Mal in Blaustein. Der FC Bayern war wie auch die anderen Mannschaften aus den Nachwuchsleistungszentren jeweils mit ihren U-9-Kadern angetreten. „Das A und O ist, dass du viel Spielzeit bei diesen Turnieren und keine Wartezeiten von eineinhalb Stunden hast. Das ist nicht kind- und sportgerecht.“
Das ist der allgemeine Tenor der Profiklubs. Deswegen wird Endres auch für 2020 zumindest im U-11- (1. Februar) und im U-10-Bereich (2. Februar) wahrscheinlich das Teilnehmerfeld auf 15 Mannschaften reduzieren. Endres: „Die Vereine, die eine weite Anreise haben, wollen auch, dass das Turnier um 17 Uhr beendet ist.“ Die U-14- (25. Januar) und U-13-Talentschauen (26. Januar) sollen dagegen wie bisher mit 18 Teams über die Bühne gehen.

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Zuschauer strömten im Schnitt zu jedem der vier Turniere um den Blausteiner Hallenpokal. Es gab schon Jahre, als insgesamt mehr als 4000 Fans in die Lixsporthalle kamen.