Der FSV Mainz 05 hat mit dem 1:0 (0:0) gegen den FC Freiburg erstmals seit dem 9. Spieltag der Fußball-Bundesliga einen direkten Abstiegsplatz zunächst verlassen. Allerdings könnte Arminia Bielefeld am Sonntag bei Bayer Leverkusen die Rheinhessen wieder von Relegationsrang 16 wieder verdrängen. Das Tor des Tages erzielte Robin Quaison (84. Minute). Es war der erste Treffer für die Mainzer nach zwei Partien und die Fortsetzung ihrer Aufholjagd.
Neues Spiel, alte Schwäche: Wie zuletzt beim torlosen Remis auf Schalke mangelte es bei den Mainzern dennoch wieder an der Verwertung der eigenen Chancen. In der dritten Minute hätte es einen erfolgreichen Start geben können, wenn nicht der an Freiburg bis Saisonende ausgeliehene Torwart Florian Müller einen Schuss aus Nahdistanz von Jonathan Burkhardt abgewehrt hätte. Es war der Auftakt einer Reihe von Möglichkeiten für die viel Druck erzeugenden Gastgeber.
Ein Abpraller landete bei Phillip Mwene (19.), der aus 22 Meter abzog, aber zu zentral und unplatziert schoss, so dass Müller ebenso wenig Mühe zur Abwehr hatte wie eine Minute später, als Jean-Paul Boetius aus elf Meter ebenfalls zu unpräzise zielte. Keine Chance hätte Freiburgs Schlussmann aber in der 23. Minute gehabt: Nachdem Philipp Lienhardt gegen 05-Stürmer Adam Szalai klären konnte, knallte ein Schuss von Danny da Costa mit Wucht aus 20 Metern an die Latte. Es war der 13. Aluminiumtreffer der Mainzer in dieser Saison.
Die Freiburger hingegen hatten bis zur Pause spielerisch nicht viel zu bieten und blieben bis auf eine Ausnahme harmlos in der Offensive. In der 40. Minute aber stürmte plötzlich Roland Sallai allein auf das Mainzer Tor zu, traf von der Strafraumgrenze mit seinem Schuss jedoch nur den rechten Pfosten.
Schalke desolat
Der FC Schalke 04 ist dem Bundesliga-Abstieg wieder ein großes Stück näher gekommen. Im zweiten Spiel unter dem neuen Chefcoach Dimitrios Grammozis ging der abgeschlagene Tabellenletzte am Samstag mit 0:5 (0:1) beim VfL Wolfsburg unter.
Das Zustandekommen der Niederlage zeigte deutlich, dass auch der vierte Trainerwechsel dieser Horrorsaison den sportlichen Absturz des einstigen Champions-League-Dauergastes nicht bremsen kann. Vorne spielten sich die Schalker erst beim Stand von 0:3 die erste Torchance heraus. Und hinten leitete ein skurriles Eigentor von Shkodran Mustafi in der 31. Minute die 17. Pleite im 25. Ligaspiel ein. Nach der Pause trafen dann auch noch Wout Weghorst (51.), Ridle Baku (58.), Josip Brekalo (64.) und Maximilian Philipp (79.) für die „Wölfe“. Die Schalker Fußballer wirken wie in einer Abwärtsspirale gefangen.
Daran ändern vorerst auch die Bemühungen um eine Rückkehr von Ralf Rangnick nichts. Medienberichten zufolge wollen einflussreiche Kräfte aus Wirtschaft und Politik den ehemaligen Trainer im Sommer als neuen Sportvorstand und starken Mann des Traditionsclubs installieren. „Bild“ und „Westdeutsche Allgemeine Zeitung“ berichteten daraufhin am Samstag, dass es deshalb einen großen Streit im Aufsichtsrat gab, dessen amtierender Vorsitzender Jens Buchta offenbar eine Lösung mit dem Leipziger Sportdirektor Markus Krösche favorisiert.
Kehr Ralf Rangnick zurück?
Wer auch immer den sportlichen Neuaufbau in Angriff nehmen soll: Vor dem Wolfsburg-Spiel habe dies die Mannschaft „gar nicht“ beschäftigt, sagte Lizenzspieler-Koordinator Gerald Asamoah in einem Sky-Interview. Die Position des erst am 2. März verpflichteten Grammozis schwächen die Berichte um Rangnick und Krösche aber trotzdem, weil jetzt noch weniger klar ist als vorher, ob der 42-Jährige nur als Übergangs- oder als Zukunftslösung tätig ist.
Dessen ungeachtet versuchte Grammozis auch in seinem zweiten Spiel, sein Team mit aktivem Coaching zu mehr Mut und weniger Passivität anzutreiben. Schalke spielte anfangs auch sehr engagiert und störte die behäbigen Wolfsburger früh. Schnell war aber auch klar: Wenn der Tabellendritte einmal das Tempo anzog, wurde es gleich gefährlich.
Ein frühes Kopfballtor von Josuha Guilavogui (15.) wurde nur deshalb nicht gegeben, weil der Ball kurz vor der Torlinie dem im Abseits stehenden Admir Mehmedi auf den Fuß fiel. Das Glück, das die Schalker in dieser Szene hatten, war aber nur eine Viertelstunde später schon wieder aufgebraucht: Guilavogui wollte im Strafraum Mehmedi anspielen, der Schalker Malick Thiaw ging dazwischen, lenkte den Ball aber so an den Kopf von Mustafi, dass er von dort aus ins eigene Tor flog. Ein Treffer, der zu dieser völlig verkorksten Saison passt - und der dem Tabellenletzten auch noch jeden Mut nahm.