Rund eine Woche vor den Präsidentenwahlen am 11. März gibt es beim Deutschen Fußball-Bund (DFB) erneut eine großangelegte Razzia der Staatsanwaltschaft Frankfurt/Main.

Razzia beim DFB: Verdacht auf Untreue eines ehemaligen Funktionärs

Die Behörden durchsuchten am Donnerstag, 3. März 2022, die DFB-Zentrale sowie die Wohnung eines früheren Funktionärs und Geschäftsräume von fünf Unternehmen. Ermittelt wird wegen des Verdachts der Untreue. Das bestätigte die Staatsanwaltschaft dem Nachrichtendienst SID. In fünf Bundesländern wurden nun Räumlichkeiten durchsucht. In Hessen, Nordrhein-Westfalen, Baden-Württemberg, Berlin und Bremen waren dabei insgesamt rund 70 Beamte beteiligt.
Konkret geht es laut der Behörde um einen Vertrag in Höhe von 360.000 Euro, den ein ehemaliger Funktionär im Namen des DFB mit einer Kommunikationsagentur abgeschlossen hat. Es besteht der Verdacht eines sogenannten Scheinvertrags, wonach es für die Zahlung keine Gegenleistung gegeben haben soll. Die Staatsanwaltschaft nannte keine Namen.

Zuletzt gab es Vorwürfe gegen Ex-Generalsekretär Curtius

Zuletzt hatte es in Zusammenhang um den ominösen Vertrag des DFB mit dem ehemaligen Berater Kurt Diekmann schwere Vorwürfe in Richtung des scheidenden Schatzmeisters Stephan Osnabrügge und des Ex-Generalsekretärs Friedrich Curtius gegeben.
Im vergangenen Jahr stand Friedrich Curtius bereits wegen eines umstrittenen Vertrags im Fokus: Sein Wikipedia-Beitrag soll gegen Bezahlung bearbeitet worden sein. Die Kosten für den Aufbau des Beitrags sollen sich auf 15.000 Euro belaufen haben. Die Pflege des Beitrags soll monatlich weitere 1200 Euro gekostet haben. Der Vertrag, der dem Spiegel vorliegen soll, wurde im Juni 2019 vom Generalsekretär sowie von Schatzmeister Stephan Osnabrügge unterschrieben. Der Auftrag sei Berichten zufolge dann aber im Oktober 2020 wieder beendet worden sein.