Bis zur 69. Minute hielt der VfB Stuttgart ein 0:0 bei Borussia Mönchengladbach. Doch am Ende kam es wieder einmal knüppeldick für das Team von Trainer Markus Weinzierl. Nicht nur wegen der Tore der eingewechselten Joker Raffael und Florian Neuhaus. Zu allem Überfluss unterlief Benjamin Pavard auch noch ein Eigentor zum 0:3-Endstand, bei dem sich der französische Weltmeister verletzte. Da das Wechselkontingent erschöpft war und der in der zweiten Halbzeit gekommene Erik Thommy in der 83. Minute Gelb-Rot sah, beendete der VfB das am Ende ungleiche Duell mit nur noch acht Feldspielern.
Während Borussia Mönchengladbach als Tabellenzweiter dem Spitzenreiter Borussia Dortmund mit dem gebührenden Abstand von sieben Punkten hinterher jagt, steckt der VfB Stuttgart weiterhin mit nur elf Punkten fest im Tabellenkeller der Fußball-Bundesliga.
Der agile ehemalige Stuttgarter Traoré war es, der nach einer ansehnlichen, aber nur kurzen Anfangsoffensive der Schwaben für erste Gefahr vor dem VfB-Tor sorgte, als er Ron-Robert Zieler (7.) mit einem Flachschuss prüfte. Zieler klärte sieben Minuten später auch gegen Alassane Pléas zu wenig platzierten Versuch.
Stuttgart setzte sich dann wieder energischer zur Wehr. Zunächst vergab Ex-Nationalspieler Mario Gomez frei vor dem exzellent reagierenden Borussia-Keeper Yann Sommer eine Großchance. Das hätte in der 30. Minute die Führung sein müssen. Kurz darauf drosch Marc-Oliver Kempf den Ball aus kurzer Distanz über den Querbalken. Dank Zielers anschließenden Rettungstaten gegen Denis Zakaria und Tobias Strobl hielt der VfB bis zur Halbzeit das 0:0.
Die Ballbesitzquote von 73 zu 27 Prozent in den ersten 45 Minuten sprach klar für die Borussia. Doch das Weinzierl-Team ließ sich auch nach dem Seitenwechsel zunächst nicht einschüchtern.
In der 60. Minute forcierte Gladbachs Trainer Dieter Hecking mit den Einwechslungen von Raffael und Florian Neuhaus den Angriff. Dem Brasilianer Raffael war dann nach seinem Fehlversuch (67.) das 1:0 vorbehalten, als er 21 Minuten vor dem Ende per Kopf seine Saison-Trefferpremiere feiern durfte. Danach war Stuttgart chancenlos.
Für Pavard ist die Hinrunde beendet. Er zog sich nach erster Diagnose einen Faserriss zu und fällt für die letzten drei Begegnungen 2018 aus. „Bis zum 1:0 sind wir stabil gestanden. Was dann passierte, ist ganz bitter für uns. Wir sind arg gebeutelt“, sagte Sportvorstand Michael Reschke. Denn neben Pavard mussten auch Dennis Aogo und Andreas Beck verletzt vom Platz „Wenn wir personell nicht so angeschlagen wären, wäre mehr möglich gewesen“, meinte Weinzierl.
Bis Sommer kommt ein Technischer Direktor
Bis spätestens zum Sommer will der VfB Stuttgart einen Technischen Direktor gefunden haben, sieht in der Suche aber keine Eile. „Der Markt für optimale Lösungen ist überschaubar. Das ist ein Auf und Ab. Wir waren schon sehr nahe, jetzt sind wir wieder weiter weg“, sagt VfB-Präsident Wolfgang Dietrich. Der Neue soll Sportvorstand Michael Reschke entlasten. dpa