Er ist der Mann der Stunde beim 1. FC Heidenheim. Zwei Treffer hat Tim Kleindienst beim 3:1-Heimsieg seines Klubs gegen den Karlsruher SC erzielt. Es waren Kleindiensts Saisontore elf und zwölf in der laufenden Zweitliga-Saison. Auch sonst war der 24-Jährige sehr präsent auf den Feld. Der Angreifer hätte sich nach dieser starken Vorstellung also durchaus feiern lassen können. Das aber wollte der junge Mann offenkundig nicht. Artig dankte er vielmehr seinen Mitspielern, ohne die er seine Treffer nicht hätte erzielen können.
FCH-Stürmer dankt seinen Mitspielern
Womit der Angreifer sicher recht hatte. Schließlich bekam der 1,94 Meter große Offensivmann den Ball gleich zwei Mal maßgerecht aufgelegt und durfte aus kurzer Distanz zum 2:0 und 3:0 einschießen. Andererseits sprintete Tim Kleindienst in beiden Fällen genau dort, wohin ein Mittelstürmer im besten Falle eben zu sprinten hat. Das sah auch FCH-Coach Frank Schmidt so, der seinen Schützling nach dem Spiel ausdrücklich lobte. „Tim macht das derzeit einfach sehr gut. Wie er seine Aktionen durchzieht. Er macht wahnsinnig viele Sprints im Spiel“, sagte der Coach. Es ehre Kleindienst, wenn dieser sich so bescheiden äußere. „Aber Tim muss sein Licht nicht unter den Scheffel stellen.“
1. FC Heidenheim mit starker erster Hälfte
Der im vergangenen Sommer vom Bundesligisten SC Freiburg zurück nach Heidenheim gekehrte Kleindienst symbolisiert den in dieser Spielzeit wieder einmal so erfolgreichen Stil des FCH, der mit nach dem Erfolg gegen Karlsruhe Tabellenvierter bleibt – und sich damit in Sichtweite der Aufstiegsplätze befindet. Kleindienst ist ein schneller, robuster und geradliniger Angreifer. Einer, der auf seine Möglichkeiten warten kann, diese vor allem auch zu erkennen vermag und wie gegen den KSC am Samstag entschlossen verwertet.
Robust und entschlossen traten die Heidenheimer gegen den Karlsruher SC auf. 45 Minuten genügten den Hausherren, um 3:0 zu führen und das Spiel quasi zu entscheiden. Konstantin Kerschbaumer traf zum 1:0 (22.), dann legte Kleindienst nach (37./45.). Der FCH stand kompakt, zog sich mitunter zurück, überließ den Badenern gerne auch mal den Ball, um bei Ballgewinn im Vollgas-Modus das gegnerische Tor anzusteuern – womit der KSC völlig überfordert war.
FCH-Stürmer Kleindienst: Wir wollen den maximalen Erfolg!
Alles das funktionierte eine Halbzeit lang prima. Nach der Pause aber riss der Faden. Der KSC kam plötzlich zu einigen hochkarätigen Chancen. Heidenheim fehlte im Gefühl der klaren Führung die nötige Konzentration. Die Gäste brachten aber nur noch den 1:3-Anschlusstreffer durch Christoph Kobald im Anschluss an eine Ecke zustande, sodass am Ende ein verdienter Heimerfolg stand, der die Abstiegsängste beim Tabellenvorletzten Karlsruhe, der keineswegs enttäuschte, weiter geschürt haben dürfte.
Beim FCH hielt man nach dem Abpfiff gewohnt die Bälle flach. Vom Aufstieg in die Fußball-Bundesliga möchten Trainer und Verantwortliche jedenfalls nicht reden. „41 Punkte nach 25 Spieltagen sind stark“, befand Trainer Schmidt lediglich. Auch Torjäger Kleindienst ließ sich in Sachen Aufstiegsambitionen nicht viel entlocken. Er sagte allerdings vielsagend: „Wir sind alle Leistungssportler. Und als solche wollen wir alle den maximalen Erfolg. Ist doch klar!“
KSC-Coach findet: Die Mannschaft lebt
In den sechs Pflichtspielen unter dem neuen Trainer Eichner hat der Karlsruher SC vier Niederlagen kassiert. Nach dem 1:3 in Heidenheim stehen die Badener auf einem direkten Abstiegsplatz. Spielerisch wussten die Badener in Heidenheim zu gefallen. Allerdings leistete sich der KSC unter Druck zu viele individuelle Fehler. Zudem verloren sie Änis Ben-Hatira. Der Mittelfeldspieler sah wegen einer Notbremse die Rote Karte (90.).
KSC-Coach Eichner bleibt optimistisch. Vor allem wegen der Leistungssteigerung nach der Pause. Er sagte: „Die Mannschaft lebt.“