Erst kürzlich hatte das Nachrichtenmagazin „Focus“ seine jährlichen Empfehlungen zur Medizin ausgesprochen. Unter „Deutschlands Top-Ärzten 2022“ findet sich erneut der renommierte Herzmediziner Professor Rottbauer, Ärztlicher Direktor der Klinik für Innere Medizin II, mit den Schwerpunkten Herzmedizin, Lungenmedizin, Gefäßmedizin sowie Intensiv- und Notfallmedizin am Universitätsklinikum Ulm. „Es ist schön, dass wir die Auszeichnungen für das Universitätsklinikum und für unsere Abteilung erneut erhalten haben“, freut sich der Herzspezialist. „Diese erneute Empfehlung bedeutet nachhaltiges Vertrauen von Patienten und Ärzten in die Ulmer Herzmedizin. Wir legen nicht nur Wert auf die Auszeichnung, sondern auch auf das, was dahintersteht.“ In die Empfehlung fließen Informationen zur Qualifikation, Erfahrung, Behandlungsqualität, Reputation und international sichtbare klinische Forschungsleistungen ein, die sich unter anderem aus Patienten-, Ärzte-, und Fachgesellschaftsbefragungen ergeben. Der vielfach ausgezeichnete Herzspezialist legt sehr viel Wert auf ein interdisziplinäres, transparentes sowie qualitätsgesichertes klinisches Arbeiten. „Dies sind wir als klinisch tätige Herzspezialisten unseren Patienten stets schuldig, nur so kann die Herzmedizin den immensen medizinischen Fortschritt auf empathische Weise sicher und effektiv an den Patienten bringen.“
Rasante Entwicklungen in der Herzmedizin
Derzeit ist man unter der Leitung von Professor Rottbauer dabei, ein überregionales Herzzentrum am Universitätsklinikum Ulm aufzubauen. Nun sei der Gedanke eines Herzzentrums „eine uralte Idee per se“. Neu hingegen sind das Zusammenspiel zahlreicher neuer klinischer Experten sowie die verantwortliche überregionale Koordination von an der Herzmedizin partnerschaftlich beteiligten Einrichtungen von Krankenhäusern bis hin zu niedergelassen Kardiologen und Hausärzten.
„Die Struktur von Herzzentren der Zukunft wird vom Gesetzgeber mittlerweile zur Sicherung der Behandlungsqualität und der Entwicklung innovativer Therapien sowie der Gewährleistung international sichtbarer Exzellenzforschung vorgegeben, begutachtet und zertifiziert. „Neben Fachabteilungen der Kardiologie und Herzchirurgie bedarf es unter anderem auch neuerdings einer Fachabteilung für Kinderkardiologie, für Kardioanästhesi, und Kinderherzchirurgie sowie einer Abteilung zur Behandlung von Herzrhythmusstörungen, eingebettet in hochspezialisierte standardisierte und zertifizierte klinische Strukturen wie einer „Heart-Failure-Unit“ (Intensivstation für Herzschwächepatienten), einer „Chest-Pain-Unit“ (Notaufnahme und Intensivstation für Herzpatienten) und einer „Heart Valve Unit“ (Überwachungs– und Behandlungseinheit für Herzklappenpatienten) mit überregionalem Behandlungs- und Koordinationsauftrag, um bei der Diagnose und Behandlung sämtlicher Herz-Kreislauf-Erkrankungen den höchsten medizinischen Standard gewährleisten zu können.
Dass moderne Herzmedizin sich nach wie vor primär im Krankenhaus abspielt, erklärt sich von selbst, bedarf es doch mehr und mehr zahlreicher Spezialteams und Strukturen zur innovativen Behandlung der meist akut-lebensbedrohlich und schwer erkrankten Herzpatienten. Dabei wird aber ein hoher Anspruch an die Verfügbarkeit von kardiologischen Leistungen an das Herzzentrum gestellt, das eine zentrale Aufgabe in der regionalen und überregionalen Koordination der Herzmedizin zwischen umliegenden Krankenhäusern und niedergelassenen Kardiologen und Hausärzten hat.
Ein interdisziplinäres Herzzentrum für die Region
Im neuen Universitären Herzzentrum Ulm laufen vielerlei Kompetenzen zusammen. „Früher haben wir uns die Innovationsstruktur selbst gegeben, jetzt greift der Gesetzgeber das auf.“ „Das alte Herzzentrum wird es so nicht mehr geben“, sagt Professor Rottbauer. Was derzeit entstehe, ist das Zusammenspiel unterschiedlicher Protagonisten im Herz-Bereich, vom Hausarzt bis zum Krankenhaus. „Hierbei haben wir eine überregionale Koordinationsaufgabe.“ Eine Einbindung der Krankenhäuser aus der Region Alb-Donau/Bodensee, Schwaben bis nach Stuttgart, Tübingen, Augsburg und Würzburg stellt für jeden Herzpatient den Zugang zu den hoch-spezialisierten Strukturen, Diagnose- und Behandlungseinrichtungen des Universitären Herzzentrums Ulm sicher. „Mitnichten soll das bedeuten, dass wir für die kleineren Bereiche keinen Bedarf mehr haben“, betont Professor Wolfgang Rottbauer. „In der Versorgungskaskade nehmen diese andere Aufgaben an. Gerade für den niedergelassenen Herzspezialisten und Hausarzt ist der Nachversorgung besonderes Augenmerk geschenkt.“
Es entstehen neue Fachbereiche der Herzmedizin
Gemeinsame Fachbereiche entstehen derzeit am Oberen Eselsberg zur Behandlung sämtlicher Herz-Kreislauf-Erkrankungen.
„Die „Gefäßmedizin“, die aus dem Herz- und Gefäßchirurgen sowie dem vaskulären Neurologen und Radiologen besteht. Bei der „Herzschwäche“ spielt die Neurologie außerdem eine ganz zentrale Rolle“, wie der Wissenschaftler erklärt. Herzschwäche und Skelettmuskelschwäche können beide genetisch bedingt auftreten. Auch die Kinderherzmedizin wird gestärkt durch die Weiterentwicklung der Kinderkardiologie und die Etablierung einer Kinderherzchirurgie. Weiterhin entstünde ein Team aus Herzschwäche- und Tumorspezialisten, das sich gemeinsam um die Prävention, Diagnostik und Behandlung von Tumortherapie-induzierter Herzschwäche kümmere.
„Von der Psychokardiologie bis hin zur Epidemiologie wird das interdisziplinäre Herzzentrum künftig zahlreiche neue interdisziplinäre Bereiche abbilden.“ Als letzten Sektor nennt Professor Rottbauer die geriatrische Alters-Herzmedizin: „Hier geht es in erster Linie um lebensqualitätszentrierte Medizin. „Insbesondere bei älteren Menschen muss auch innovative und exzellente Herzmedizin eine andere Betrachtungsweise anstreben. Denn hier geht es meist nicht mehr nur um lebensverlängernde Therapien, sondern der Fokus des älteren Patienten liegt hier auf der Verbesserung, beziehungsweise dem Erhalt von Lebensqualität.“
Ein Forschungsausblick
Das medizinische Wissen in der Herzmedizin verdoppelt sich mindestens einmal pro Jahr. Am Modell von Zebrafischen, die in der Lage sind, Herzgewebe zu regenerieren, erforscht er nun die sogenannte endogene Herz-Regeneration, „um zu verstehen, wie man menschliche Herzzellen nach einem Herzmuskelschaden wie einem Herzinfarkt oder einer Herzmuskelentzündung wieder zur Teilung anregen kann. Das wird die Herzmedizin dramatisch verändern.“
Zur Person
Prof. Dr. med. Wolfgang Rottbauer ist Ärztlicher Direktor der Klinik für Innere Medizin II, Kardiologie, Angiologie und Pneumologie, Internistische Intensivmedizin, Sport- und Rehabilitationsmedizin. Neben seiner täglichen klinischen Arbeit als Herzspezialist auf der Chest-Pain-Unit, den Herzstationen, der internistischen Intensivstation und den Herzkatheterlaboren, ist die klinische und experimentelle Herzforschung seine Herzensangelegenheit. Seit 1998 forscht Professor Rottbauer an Zebrabärblingen als Modell für kardiovaskuläre Erkrankungen. Am Universitätsklinikum Ulm entsteht derzeit ein interdisziplinäres und überregionales Herzzentrum.
Kontakt
Universitätsklinikum Ulm,
Innere Medizin II
Albert-Einstein-Allee 23
89081 Ulm
E-Mail: [email protected]
Tel.: 0731 500-45001
www.uniklinik-ulm.de/innere-medizin-ii
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