Leselernbücher, eine Eisprinzessin, daneben ein 3-D-Puzzle und die neue Murmelbahn „Gravitrax“: Clemens Maier steht auf der Nürnberger Messe neben den Clous aus seiner Spielzeug-Schmiede, erklärt, schwärmt. Im April wird er Vorstandschef bei Ravensburger – eine Rückkehr zum Familienunternehmen. Denn mit ihm kommt ein Urenkel des Firmengründers Carl Maier an die Spitze der oberschwäbischen Unternehmensgruppe.
Clemens Maier übernimmt die Geschäfte in ruhigem Fahrwasser von Karsten Schmidt: Seit zehn Jahren steigert Ravensburger seinen Umsatz, seit 2006 um 70 Prozent. Im vergangenen Jahr wuchs das Unternehmen um 6,9 Prozent auf 474,5 Mio. €. Damit hat Ravensburger Mattel und Playmobil überholt und ist hinter Lego zweitgrößter Anbieter auf dem deutschen Markt.
Gut entwickelt hätten sich alle Sparten, heißt es, insbesondere der größte Bereich „Spiele, Puzzles, Beschäftigung“ und das 2015 aufgekaufte Unternehmen Brio. Das Geschäft mit den Holzeisenbahnen ist erneut um knapp 20 Prozent gestiegen. Allerdings auch, weil die Vertriebswege der beiden Firmen zusammengelegt wurden.
Nach wie vor ein Dauerbrenner ist der „Tiptoi“-Stift. Etwa 50 Prozent der Haushalte mit Kindern zwischen zwei und acht Jahren hätten einen solchen Stift, der aus speziellen Büchern vorlesen kann. Damit auch kleinere Kinder damit spielen können, wurden nun Bücher für Kinder ab drei Jahren entwickelt.
Für die kommenden Jahre zeigt sich das Ravensburger Führungsteam optimistisch. Dass die Umsätze in politisch schwierigen Zeiten einbrechen könnten, darüber macht sich der Vorstandschef Karsten Schmidt keine Sorgen: „Gerade wenn die Menschen verunsichert sind, spielen sie besonders viel.“ Simone Dürmuth