Es wird ein Kopf-an-Kopf-Rennen erwartet: Umfragen sehen den ehemaligen Premierminister Raila Odinga mit knappem Vorsprung vor dem bisherigen Vizepräsidenten William Ruto. Odinga, der bereits zum fünften Mal bei einer Präsidentschaftswahl antritt, hat sich im Vorfeld als harter Kämpfer gegen Korruption im Land inszeniert. Ruto verspricht radikale Wirtschaftsreformen, die Kleinstunternehmer und Landwirte besser stellen sollen. Beide Kandidaten setzen sich für eine Enge Anbindung Kenias an den Westen ein. Die Wahllokale schließen um 16 Uhr MESZ (17 Uhr Ortszeit).
Für das Land mit seinen 56 Millionen Einwohnern ist es die fünfte Präsidentschaftswahl seit seiner Unabhängigkeit 1963. Der Wahlgewinner muss mehr als die Hälfte der Stimmen auf sich vereinigen. Angesichts des erwarteten knappen Ergebnisses dürfte es zu einer Stichwahl kommen.
In dem bei Touristen beliebten Land sind Unruhen und Gewalt bei Wahlen nicht ungewöhnlich. Hintergrund sind ethnische Spannungen zwischen den verschiedenen Volksgruppen. Hinzu kommt derzeit die angespannte Lage durch steigende Lebensmittel- und Kraftstoffpreise.