Wegen der Corona-Pandemie wird nur die engste Führungsriege in der Parteizentrale in Berlin anwesend sein. Die 1001 Delegierten stimmen online ab. Die Wahl von Merz gilt als sicher, nachdem er im Dezember in der ersten Mitgliederbefragung der Geschichte der CDU zum Parteivorsitz mit 62,1 Prozent zum Nachfolger des als Kanzlerkandidat gescheiterten Armin Laschet bestimmt worden war.
Spannend bleibt, wie groß der Rückhalt ist, mit dem die Delegierten den 66-Jährigen ausstatten. Merz selbst hofft auf große Zustimmung. „Eine Acht vorne wäre schön“, sagte er der „Süddeutschen Zeitung“ mit Blick auf das prozentuale Ergebnis. Merz wird der dritte CDU-Chef innerhalb von gut drei Jahren sein, nachdem die damalige Kanzlerin Angela Merkel 2018 nach 18 Jahren angekündigt hatte, sich vom Parteivorsitz zurückzuziehen. Bei zwei früheren Anläufen auf den Parteivorsitz hatte der Wirtschaftsexperte im Dezember 2018 gegen Annegret Kramp-Karrenbauer und im Januar 2021 gegen Laschet verloren.
Neben dem Vorsitzenden wählt die CDU als Konsequenz aus dem Desaster bei der Bundestagswahl mit dem historisch schlechtesten Ergebnis von 24,1 Prozent auch ihre komplette weitere Führungsspitze neu. Nach dem Parteitag muss die Online-Wahl noch per Briefwahl bestätigt werden. Deren Ergebnis soll am 31. Januar verkündet werden. Merz will die neu gewählte Führungsspitze schon am Samstagnachmittag erstmals um sich versammeln. Offiziell werden die konstituierenden Sitzungen der neuen Führungsgremien am 7. Februar sein.