Mehr als 80 Personen waren ab Bord des Flugzeugs, das Bundeskanzler Olaf Scholz und seinen Vize Robert Habeck nach Kanada befördert hat. Während der Kanada-Reise von Scholz (SPD) und Habeck (Grüne) sorgen nun die Aufnahmen von Bord des Regierungsflugzeugs für Kritik. Habeck sowie zahlreiche Journalisten und Journalistinnen sind darauf ohne Maske zu sehen.
Scholz und Habeck im Flugzeug: Gilt die Maskenpflicht?
Nach Angaben der Bundesregierung verstößt das aber nicht gegen die Regeln für den Flug mit der Bundeswehr-Luftwaffe: „Auf den Flügen der Luftwaffe gibt es keine Maskenpflicht. Alle Teilnehmer der Reise müssen vor Antritt einen aktuellen negativen PCR-Test vorlegen. Damit ist ein hohes Schutzniveau gewährleistet“, erklärte ein Regierungssprecher auf dpa-Anfrage.
An Bord des Airbus A340 der Luftwaffe waren auf dem Flug von Berlin ins kanadische Montreal am Sonntag mehr als 80 Passagiere, darunter 25 Medienvertreter. Fotos und ein ARD-Video zeigen Wirtschaftsminister Habeck und Journalisten dicht beieinander ohne Mund-Nasen-Schutz. Voraussetzung für die Mitreise war ein negativer PCR-Test, der bei Abflug höchstens 24 Stunden alt sein durfte.
Kritik auf Twitter wegen Kanada-Flug ohne Maske
Ex-CDU-Chef Armin Laschet schrieb am Montag auf Twitter, Journalisten und Regierungsmitglieder setzten sich „über (zwar unsinnige, aber geltende) Gesetze“ hinweg. Er war im Oktober 2020 als damaliger NRW-Ministerpräsident selbst einmal wegen eines Fotos in die Kritik geraten, das ihn ohne Maske in einem Flieger zeigten. Ein Sprecher erklärte damals, Laschet habe die Maske entsprechend der AHA-Regeln und Vorgaben der Fluggesellschaft nur für einen kurzen Moment zum Verzehr von Speisen und Getränken abgesetzt.
Auch die Lufthansa meldete sich in einem Twitter-Thread zu Wort: „Ein negativer PCR Test befreit nicht vom Tragen einer Maske.“ Der frühere Berliner AfD-Fraktionschef Georg Pazderski kritisierte auf Twitter: „Warum müssen eigentlich alle Fluggäste, die von, nach und in Deutschland fliegen, Maske tragen, aber Marie-Antoinette Habeck nicht?“
Der mitreisende stellvertretende Chefredakteur des Portals „The Pioneer“, Gordon Repinski, schrieb auf Twitter, er halte das Ansteckungsrisiko auf einem Flug, vor dem alle Insassen PCR-getestet worden sein, für minimal. „Sieht es trotzdem blöd aus, wenn solche Bilder öffentlich werden? Total. Es ist ein Beispiel mehr dafür, wie ein Flickenteppich an Regeln nur Vertrauen zerstört.“
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Für Flugzeuge - wie auch für Fernzüge - gilt nach dem Ende vieler anderer Corona-Regeln weiter eine bundesweit geregelte Maskenpflicht für Passagiere und Personal. Die Verkehrsmittel des Luftverkehrs und des öffentlichen Personenfernverkehrs dürfen sie nur nutzen, wenn sie während der Beförderung eine FFP2-Maske oder eine medizinische Maske tragen, wie es im Infektionsschutzgesetz in Paragraf 28b festgelegt ist. Von der Pflicht ausgenommen sind unter anderem Kinder unter sechs Jahren. Die Maske abnehmen kann man nur beim Essen und Trinken.
Besuch des Kanzlers in Kanada wird fortgesetzt
Am Dienstag setzen Scholz und Habeck nach dem gestrigen Besuch beim Premierminister ihre Gespräche in Kanada fort. Am Morgen nehmen beide in Toronto an einem Online-Gipfel der Internationalen Krim-Plattform teil, eine Aktion des ukrainischen Außenministeriums, die Annexion der Krim rückgängig zu machen. Danach folgt ein deutsch-kanadisches Wirtschaftsforum.
Am Mittag fliegen Scholz und Habeck nach Stephenville in Neufundland an der Ostküste, wo eine Windenergieanlage zur Produktion von Wasserstoff geplant ist. Habeck hatte betont, der Schwerpunkt der Reise liege darauf, mit Kanada eine "Energiepartnerschaft für die Zukunft" zu schließen. Kanada bereitet sich demnach darauf vor, in Neufundland grünen Wasserstoff herzustellen - Deutschland habe einen großen Bedarf. Am Dienstagabend (Ortszeit) fliegen Scholz und Habeck zurück nach Berlin.
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