„Es kann unter Umständen schnell gehen“. Das sagte der Gesundheitsminister Baden-Württembergs, Manne Lucha, jetzt angesichts der steigenden Corona-Zahlen. Und er ist nicht der erste: In Berlin wird auch schon über die Wiedereinführung der Maskenpflicht nachgedacht – schon in der kommenden Woche könnte sie beschlossen werden. Zieht Baden-Württemberg also jetzt nach?
Maskenpflicht in BW: Lucha warnt vor steigenden Corona-Zahlen
„Die Lage in den Krankenhäusern ist angespannt, aber noch beherrschbar.“ Wenn die Experten zu dem Schluss kämen, dass man gegensteuern müsse, sei das Land vorbereitet. „Es kann sein, dass wir relativ schnell sagen, dass das Tragen von Masken in Innenräumen verpflichtend wird.“
Es gehe darum, das Gesundheitssystem arbeitsfähig zu halten. Manche kleinere Krankenhäuser seien schon in der Lage, Patienten in größere Kliniken verlegen zu müssen. „Im Moment ist die Situation aber noch zu bewältigen“, sagte der Grünen-Politiker. Er appellierte an die Menschen im Südwesten, sich impfen zu lassen - auch gegen die Grippe. Das entlaste das angespannte Gesundheitswesen in Baden-Württemberg.
Corona-Zahlen in BW steigen an
Laut Bundesgesundheitsministerium sind die Länder ermächtigt, Maßnahmen zu ergreifen, wenn eine konkrete Gefahr der kritischen Infrastruktur oder Funktionsfähigkeit des Gesundheitssystems für eine Gebietskörperschaft oder das gesamte Bundesland besteht. Wann das der Fall ist, legt das jeweilige Land selbst fest. Dies hängt von verschiedenen Faktoren vor Ort ab (regionale Infektionszahlen, stationäre Versorgungskapazitäten etc.). Hier geht‘s zum Artikel über die Details zum Infektionsschutzgesetz, das seit 1. Oktober 2022 gilt.
Das Corona-Infektionsgeschehen im Land hat zuletzt deutlich zugenommen. Lag die Zahl der neuen Infektionen innerhalb von sieben Tagen pro 100.000 Einwohner vor einer Woche noch bei 400, ist der Wert mittlerweile rund doppelt so hoch. Weil nicht mehr jeder Infizierte einen PCR-Test macht, gehen Experten zudem von einer hohen Dunkelziffer aus.