Nach fast 200 Tagen ist Alexander Gerst zur Erde zurückgekehrt – und was hat er von seiner Reise mitgebracht? Nicht viel, möchte man meinen. Souvenirs gibt es auf der ISS nicht, und auch die konkreten Forschungsergebnisse sind, ehrlich gesagt, nicht allzu üppig. Tausende Experimente hat es insgesamt schon an Bord der ISS gegeben, an einigen Dutzend hat Gerst teilgenommen. Doch die Zahl der daraus resultierenden wissenschaftlichen Artikel ist gerade einmal zweistellig. Und trotzdem sind die 190 Millionen Euro, die Deutschland jedes Jahr in die bemannte Raumfahrt steckt, gut angelegt.
Denn Gersts Leistungen gehen weit über komplizierte Forschungsfragen hinaus. Astro-Alex hat uns die Erde gezeigt. Über soziale Medien hat er uns an seiner Reise teilhaben lassen. Er lässt uns sehen, was die Rodungen im Amazonasgebiet anrichten, wie Smog über die Alpen zieht und wie sich die Dürre in Wiesen und Felder frisst. Es sind beeindruckende Bilder. Jeder, der bezweifelt, dass die Erde mehr Schutz braucht, sollte sie sich anschauen. Wenn nur einige Zweifler so überzeugt werden, auch etwas zu tun, ist das die Millionen Euro allemal wert.