Die Gewerkschaft Verdi und der Deutsche Journalistenverband (DJV) hatten für Mittwoch zu befristeten, zum Teil 24-stündigen Warnstreiks aufgerufen. Damit wollen sie Druck in der laufenden Tarifrunde machen.

„Morgenmagazin“ wurde vorproduziert

Bundesweit sichtbar waren die Auswirkungen des Warnstreiks beim WDR: ARD und ZDF konnten das „Morgenmagazin“ nicht live senden. „Das reguläre Morgenmagazin entfällt auf Grund eines Warnstreiks. Sie sehen eine Aufzeichnung von heute früh“, blendete die ARD am frühen Morgen im laufenden Programm ein. Eine WDR-Sprecherin erläuterte, in der Zeit von 3 bis 4 Uhr sei eine Sendungsstunde vorproduziert worden, die dann ab Beginn des Warnstreiks wiederholt gezeigt worden sei.

Proteste vor SWR-Funkhäusern

SWR-Mitarbeiter versammelten sich am Nachmittag vor den Funkhäusern in Stuttgart, Baden-Baden und Mainz zu Protestkundgebungen. Nach Angaben der zweitgrößten ARD-Anstalt musste daher die TV-Nachrichtensendung „SWR aktuell“ um 16 Uhr vom Saarländischen Rundfunk übernommen werden.

Sendeausfälle beim Bayerischen Rundfunk

Beim BR kam es erstmals während eines Tarifkonflikts zu Sendeausfällen durch einen befristeten Warnstreik. Besonders betroffen waren im Radio die Informationswelle B5 aktuell, das Programm Bayern 2 und BR Klassik. Sie alle wurden auf Bayern 3 umgeschaltet, wie der BR mitteilte. Im Fernsehen mussten die Live-Sendungen „Wir in Bayern“, „Abendschau“ und „Münchner Runde“ aus dem Programm genommen werden. 

Gewerkschaften wollen 6 Prozent mehr Gehalt

Die Gewerkschaften fordern unter anderem Erhöhungen der Gehälter und Honorare um sechs Prozent bei einer Laufzeit von zwölf Monaten. Vorbild ist laut Verdi der Tarifabschluss im öffentlichen Dienst der Länder, der ein Plus von acht Prozent bei einer Laufzeit von 33 Monaten vorsieht.

ARD bietet „fairen Inflationsausgleich“

Die ARD sieht beim Tarifkonflikt der Landesrundfunkanstalten wenig Spielraum. Die Sender könnten sich nicht mehr an den Steigerungen des öffentlichen Dienstes der Länder orientieren, sagte der ARD-Vorsitzende Ulrich Wilhelm am Mittwoch nach einer Intendantensitzung in Stuttgart. Stattdessen werde ein „fairer Inflationsausgleich“ zwischen 1,7 und 2,1 Prozent für jeweils ein Jahr angeboten.

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