Auf Mallorca und den anderen Baleareninseln soll am Montag wegen der Corona-Pandemie eine weitgehende Maskenpflicht in Kraft treten. Damit folgen die Behörden dem Beispiel Kataloniens und der Extremadura.
Dort ist das Tragen einer Maske über Mund und Nase praktisch überall außerhalb der eigenen vier Wände bereits Pflicht, auch dann, wenn der Sicherheitsabstand zu anderen Personen gewahrt werden kann.
Strafe von bis zu 100 Euro
Auch La Rioja, Navarra und Asturien bereiten eine solche Maskenpflicht vor. Für die Balearen sollte die entsprechende Verordnung noch am Montag im regionalen Gesetzblatt veröffentlicht werden und sofort in Kraft treten, berichteten spanische Medien. Wer sich nicht an die Maskenpflicht hält, riskiert demnach ein Bußgeld von 100 Euro. In den ersten Tagen soll es jedoch zunächst nur Ermahnungen geben.
Wenige Ausnahmen für Maskenpflicht
Die Behörden hatten einige Ausnahmen angekündigt. Am Strand, am Pool und beim Essen und Trinken sowie beim Sport dürfe die Maske abgenommen werden, hieß es. Am Partystrand Ballermann auf Mallorca sorgten Hunderte Touristen für Empörung, die am Freitagabend unter Missachtung der Vorsichtsmaßnahmen feierten. Die Gesundheit der Urlauber und der Einheimischen habe Priorität, begründete die Präsidentin der Balearen-Regionalregierung, Francina Armengol, die Maskenpflicht. Das Coronavirus sei immer noch da und es wäre ungerecht, wenn die große Mehrheit, die sich verantwortungsbewusst verhalte, von wenigen Unvorsichtigen gefährdet werde.
Gericht setzt Corona-Ausgangssperre in Katalonien außer Kraft
Unterdessen stoppte eine Richterin zunächst die für die katalonische Stadt Lleida und sieben umliegende Gemeinden ab Montag bestehenden Ausgangsbeschränkungen. Die von der Regionalregierung Kataloniens angeordnete Maßnahme sei unverhältnismäßig, begründete sie ihre Entscheidung. Wegen steigender Infektionszahlen steht die Region Lleida schon seit einer Woche unter Quarantäne, Fahrten in und aus dem Gebiet sind weitgehend untersagt. Spanien ist mit knapp 28.400 Corona-Toten und 250.000 Infizierten eines der am schwersten von der Pandemie getroffenen Länder Europas. Landesweit sind die Zahlen seit Mitte Mai stark gesunken. Seit dem Ende der Beschränkungen kommt es aber lokal zu neuen Corona-Ausbrüchen.
Spahn äußert sich zu Corona-Lage in der Urlaubszeit
Der deutsche Gesundheitsminister Jens Spahn hat seine Mahnung erneuert, die Corona-Pandemie nicht auf die leichte Schulter zu nehmen. Eine zweite Welle sei nicht ausgeschlossen. Die Krise sei keineswegs vorbei. Vor diesem Hintergrund hätten ihn die Meldungen von der Urlaubsinsel Mallorca sehr beunruhigt, so Spahn. „Wir müssen sehr aufpassen, dass der Ballermann kein zweites Ischgl wird.“