Bis zur Wahl in den USA dauert es noch eine Weile. Erst 2024 wird ein neuer US-Präsident gewählt. Doch schon jetzt beginnt der Vorwahlkampf. Dabei geht es um die Frage, wer für die Republikaner ins Rennen um das Weiße Haus geht. Alle bestätigten Bewerbungen der Republikaner für eine Kandidatur bei den US-Präsidentschaftswahlen 2024 im Überblick.

US-Wahl 2024: Der Vorwahlkampf hat begonnen

Die Präsidentschaftswahlen in den USA finden am Dienstag, den 05. November 2024 statt. Doch schon vorher werden bei den Vorwahlen, den sogenannten Primaries, parteiintern die letztendlichen Kandidaten der jeweiligen Parteien festgelegt. Die Kandidaten befinden sich daher schon jetzt im Wahlkampf.

US-Wahl 2024: Das sind die Kandidaten der Republikaner

Der Ex-Präsident Donald Trump will erneut zur US-Wahl antreten.
Der Ex-Präsident Donald Trump will erneut zur US-Wahl antreten.
© Foto: Evan Vucci/dpa

Donald Trump (76), ehemaliger US-Präsident

Der ehemalige Präsident hat gute Aussichten, erneut die Nominierung der Republikaner für die Präsidentschaftswahl zu gewinnen. Obwohl seine Zeit im Weißen Haus von Skandalen um Problemen überschattet war und er eine Reihe von Problemen mit der Justiz hat, führt der 76-jährige Rechtspopulist die Umfragen mit deutlichem Vorsprung an.
Donald Trump bleibt nach wie vor der beliebteste Politiker in der rechten Basis und genießt eine leidenschaftliche Verehrung von vielen seiner Anhänger. Umfragen zur Vorwahl sehen ihn bei rund 55 Prozent. Dennoch sind viele innerhalb der Partei der Überzeugung, dass die Republikaner bessere Chancen hätten, das Weiße Haus im Jahr 2024 zurückzuerobern, wenn sie einen anderen Kandidaten als Trump aufstellen würden.
Ron DeSantis gilt als gefährlichster Gegner von Trump.
Ron DeSantis gilt als gefährlichster Gegner von Trump.
© Foto: Paul Hennessy/dpa

Ron DeSantis (44), Gouverneur von Florida

Der erzkonservative Gouverneur Floridas gilt schon seit langem als einer der gefährlichsten innerparteilichen Rivalen von Trump. Der aufstrebende 44-jährige Republikaner-Star verfolgt in Florida einen stark rechtsgerichteten Kurs und präsentiert sich insbesondere als Kämpfer gegen die linksorientierte "woke"-Ideologie. Er hatte seine Kandidatur bei einem von Pannen überschattetem Twitter-Auftritt bekannt gegeben.
Im vergangenen November wurde Ron DeSantis in einem überwältigenden Wahlsieg als Gouverneur wiedergewählt, was vielen als Zeichen für einen Generations- und Führungswechsel innerhalb der Republikanischen Partei erschien. Allerdings zeigten Umfragen in den folgenden Monaten deutlich, dass der ehemalige Kongressabgeordnete wieder deutlich hinter Trump zurückfällt. Der Abstand beträgt mehr als 30 Prozentpunkte.
Mike Pence fordert mit seiner Kandidatur seinen ehemaligen Chef Donald Trump heraus.
Mike Pence fordert mit seiner Kandidatur seinen ehemaligen Chef Donald Trump heraus.
© Foto: dpa

Mike Pence (63), ehem. Vizepräsident der USA

Auch der frühere US-Vizepräsident Mike Pence hat die Unterlagen für eine Präsidentschaftsbewerbung 2024 eingereicht. Der einstige Stellvertreter von Ex-Präsident Donald Trump hinterlegte am 5. Juni 2023 die offizielle „Erklärung einer Kandidatur“ bei der Bundeswahlkommission in Washington, wie auf der Website der Behörde zu sehen war. Es wird erwartet, dass der erzkonservative Politiker am Mittwoch im Bundesstaat Iowa offiziell seine Bewerbung um die Präsidentschaftskandidatur der Republikaner verkündet.
Der 63-Jährige wird, fordert damit im Wettkampf um die Nominierung der Partei seinen früheren Chef Trump heraus. Pence erwägt schon seit geraumer Zeit eine Präsidentschaftsbewerbung.
Umfragen zum republikanischen Bewerberfeld sehen den früheren Gouverneur des Bundesstaates Indiana derzeit auf dem dritten Platz, mit großem Abstand hinter Trump und Floridas Gouverneur Ron DeSantis. Laut der spezialisierten Website FiveThirtyEight kommt der evangelikale Christ und Abtreibungsgegner im Umfrageschnitt derzeit auf 5,4 Prozent. Trump kommt demnach auf rund 54 Prozent und DeSantis auf rund 21 Prozent.
Pence war Trump zwischen 2017 und 2021 ein loyaler Stellvertreter im Weißen Haus. Die Kapitol-Erstürmung vom 6. Januar 2021, bei der randalierende Trump-Anhänger unter anderem "Hängt Mike Pence" riefen, führte aber zum Bruch zwischen den beiden Republikanern.
Nikki Haley ist die einzige Frau unter den Kandidaten der Republikaner.
Nikki Haley ist die einzige Frau unter den Kandidaten der Republikaner.
© Foto: Patrick Semansky/dpa

Nikki Haley (51), ehem. Gouverneurin von South Carolina

Die ehemalige US-Botschafterin bei den Vereinten Nationen betrachtet sich selbst als Vertreterin einer "neuen Generation" politischer Führungspersonen. Die 51-jährige Tochter indischer Einwanderer stieg im Februar als erste prominente Herausforderin von Trump in das Präsidentschaftsrennen ein. Nikki Haley hatte in der Vergangenheit den Ex-Präsidenten, der sie 2017 zur UN-Botschafterin in New York ernannt hatte, offen kritisiert, meidet jedoch mittlerweile eine direkte Konfrontation.
Haley ist die einzige Frau im Feld der republikanischen Bewerber. Von 2011 bis 2017 war sie die erste Frau an der Spitze ihres Heimatbundesstaates South Carolina. Derzeit sehen Umfragen sie bei etwa vier Prozent.
Auch Asa Hutchinson kandidiert bei den Republikanern.
Auch Asa Hutchinson kandidiert bei den Republikanern.
© Foto: RACHEL MUMMEY/afp

Asa Hutchinson (72), ehem. Gouverneur von Arkansas

Im April trat der ehemalige Gouverneur von Arkansas in das Präsidentschaftsrennen ein. Der 72-jährige Kandidat ist ein klassischer Konservativer mit einer langen politischen Karriere, jedoch hat er kaum Erfolgsaussichten bei den Vorwahlen. Er hat öffentlich Trump dazu aufgefordert, nach seiner Anklage wegen einer Schweigegeldzahlung an die Pornodarstellerin Stormy Daniels vor der Präsidentschaftswahl 2016 zurückzutreten.
Der Radiomoderator und Rechtsanwalt Larry Elder.
Der Radiomoderator und Rechtsanwalt Larry Elder.
© Foto: RACHEL MUMMEY/afp

Larry Elder (71), Radiomoderator und Rechtsanwalt

Der Afroamerikaner im Alter von 71 Jahren erlangte als rechter Radiomoderator große Bekanntheit. Im Jahr 2021 stellte sich der in Los Angeles geborene Unterstützer von Trump bei der Abberufungswahl gegen Kaliforniens Gouverneur Gavin Newsom zur Wahl, mit dem Ziel, den Demokraten abzulösen. Allerdings wurde Newsom mit deutlicher Mehrheit im Amt bestätigt. Elder fiel während des Wahlkampfs besonders durch seine Äußerungen auf, in denen er angeblichen Wahlbetrug im Stil von Trump kritisierte.
Der Senator Tim Scott will der erste schwarze Republikaner im Amt des US-Präsidenten werden.
Der Senator Tim Scott will der erste schwarze Republikaner im Amt des US-Präsidenten werden.
© Foto: ALLISON JOYCE/afp

Tim Scott (57), Senator

Der 57-jährige Senator strebt danach, der erste schwarze Republikaner im Amt des US-Präsidenten zu werden. Der Politiker aus South Carolina ist derzeit der einzige schwarze Senator in seiner Partei. Als evangelikaler Christ stammt er aus einfachen Verhältnissen und betrachtet sich selbst als Beispiel dafür, dass in den USA jeder unabhängig von seiner Herkunft große Erfolge erzielen kann. Scott ist seit 2013 Mitglied des Senats und wurde zuletzt im November mit einem deutlichen Vorsprung gegenüber seiner demokratischen Herausforderin wiedergewählt.
Der Unternehmer Vivek Ramaswamy.
Der Unternehmer Vivek Ramaswamy.
© Foto: SCOTT OLSON/afp

Vivek Ramaswamy (37), Unternehmer

Mit nur 37 Jahren ist der Pharmaunternehmer der jüngste Kandidat im Rennen um das Präsidentenamt und verfügt über ein geschätztes Vermögen von 600 Millionen Dollar, das ihm im Wahlkampf finanzielle Mittel bietet. Ramaswamy hat mehrere Biotech-Firmen gegründet, die sich auf die Entwicklung von Medikamenten konzentrieren, und in den letzten Jahren zunehmend Interesse an der Politik gezeigt. Als Sohn indischer Einwanderer hebt er sich - ähnlich wie DeSantis - durch seine Angriffe auf die "woke Linke" hervor und strebt danach, einen "neuen amerikanischen Traum für die nächste Generation" zu schaffen.
(mit Material von afp)

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