„Waldeinsamkeit“, „Wanderlust“ oder „Kummerspeck“: Das Deutsche hat viele schöne Wörter um Gefühle oder Situationen perfekt zu beschreiben, ohne dass man sich den Mund fusselig reden muss.
Manchmal fehlt einem doch der passende Begriff, um etwas zu beschreiben. Hier haben andere Sprachen Umschreibungen für sich gefunden. Ein paar Beispiele.
„ilunga“ - Bantusprache
Beschreibt eine Person, die, wenn sie das erste Mal verletzt wird, es verzeiht. Beim zweiten Mal toleriert sie es, aber beim dritten Mal verzeiht sie es weder, noch akzeptiert sie die Verletzung.
tsundoku - Japanisch
Hat nichts mit Sudoku zu tun. Es beschreibt die Angewohnheit, Bücher zu kaufen, diese dann aber nicht zu lesen, sondern sie ungelesen zu sammeln.
to tartle - Schottisch
Man trifft eine Personen, die man zwar kennt, aber der Name will einem einfach nicht einfallen! Es folgt ein Herumdrucksen oder eine peinliche Pause. Die Schotten haben genau dafür einen Begriff: „to tartle“.
ya’aburnee - Arabisch
Wörtlich: „Du beerdigst mich“. Klingt makaber? Ist aber liebevoll gemeint: Es soll die Hoffnung ausdrücken, vor einem geliebten Menschen zu sterben, um dessen Tod nicht miterleben zu müssen.
mamihlapinatapei - Yagan
Vielleicht das romantischste Wort in dieser Liste: Es beschreibt den Blick, den sich zwei Menschen zuwerfen, die beide etwas beginnen wollen – doch keiner wagt den ersten Schritt. Das Wort stammt aus der indigenen Sprache Yagan aus Feuerland.
iktsuarpok - Inuit
Es bleibt romantisch: „iktsuarpok“ bedeutet in der Sprache der Inuit auf jemanden zu warten und immer wieder zur Türe zu gehen, um zu sehen, ob dieser Mensch schon irgendwo zu sehen ist.
cafuné - Portugiesisch
Dieses Wort aus dem brasilianischen Portugiesisch beschreibt wie jemand den Kopf eines anderen mit den Fingerspitzen streichelt und ihm oder ihr durch die Haare fährt.
yuputka - Ulwa (Mittelamerika)
Man läuft nachts durch den Wald und man bekommt eine Gänsehaut – Ulwa, die Sprache eines Volksstamms in Mittelamerika hat für dieses Gefühl das Wort „yuputka“.
bakku-shan - Japanisch
Von hinten hui, von vorne pfui? Wenn eine Frau von hinten schön aussieht, von vorne aber nicht – das nennen die Japaner „bakku-shan“.
l’esprit d’escalier - Französisch
Plötzlich fällt einem im Gespräch die passende Antwort, der perfekte Konter ein – doch zu spät! Diese verspätete Schlagfertigkeit nennt sich im Französischen „l’esprit d’escalier“, also wörtlich übersetzt „der Geist der Treppe“.
mencolek - Indonesisch
Sie kennen den Trick, wenn man einem Menschen von hinten auf die Schulter tippt, er aber zur anderen Seite schaut? Im Indonesischen gibt es ein Wort dafür.
yakamoz - Türkisch
Die Widerspiegelung des Mondes im Wasser – poetisch, oder?