Erfolg bei dramatischer Rettungsaktion in hunderten Metern Höhe: Spezialkräfte haben in Pakistan alle Kinder und zwei Erwachsene aus einer hängengebliebenen Seilbahn gerettet. Die Gondel hing zuletzt nur noch an einem einzigen Drahtseil. Auf ihrem Weg zur Schule sind in Pakistan mehrere Kinder in einer Seilbahn hunderte Meter über einer Schlucht hängengeblieben. In einer offenen Kabine auf beiden Seiten harrten insgesamt acht Personen am Dienstag in einer Höhe von etwa 300 Metern aus. "Bitte, um Gottes willen, helft uns", flehte ein Insasse namens Gulfraz während eines Telefonats, das im Fernsehen ausgestrahlt wurde.
Kinder nach elf Stunden aus Gondel gerettet
Sechs Kinder und zwei Erwachsene seien am späten Dienstagabend (Ortszeit) gerettet worden, bestätigte der Katastrophenschutz der Deutschen Presse-Agentur. Die Gondel hing nur noch an einem Stahlseil, nachdem zwei Drähte am Morgen gerissen waren.
Zuvor hatten Spezialkräfte der Armee bereits stundenlang versucht, die Menschen in der Gondel zu retten. Mit Einbruch der Dunkelheit war die Aktion jedoch unterbrochen worden. Am Abend hangelten sich Helfer aus der Region dann nach enger Rücksprache mit dem Militär mit Vorrichtungen an dem Draht zur Gondel vor und befreiten die restlichen Insassen, wie Videos in den sozialen Medien zeigten.
„Mit Erleichterung habe ich erfahren, dass alle Kinder erfolgreich und sicher gerettet wurden. Großartige Teamarbeit des Militärs, der Rettungsdienste, der Bezirksverwaltung und der örtlichen Bevölkerung“, schrieb der geschäftsführende Premierminister Anwaarul Haq Kakar kurz zuvor auf X, ehemals Twitter.
Drama in hunderten Metern Höhe: „Wir haben nicht einmal Trinkwasser“
Gemäß einem Bericht der Zeitung "Dawn" riss in den frühen Morgenstunden ein Kabel der Seilbahn, als die Kinder auf dem Weg zur Schule waren. Eingeschlossen warteten die Passagiere der Gondel stundenlang auf Rettung. „Jede kleine Fehlkalkulation kann zu einer Katastrophe führen“, sagte der Rettungsbeamte Bilal Faizi der Deutschen Presse-Agentur.
Ein 20-Jähriger schilderte dem pakistanischen TV-Sender Geo TV aus der Gondel die dramatischen Stunden. „Wir haben nicht einmal Trinkwasser“, klagte der junge Mann. Ein 16-Jähriger mit Herzproblemen sei zusammengebrochen und seit mehreren Stunden ohnmächtig. Der Junge sei morgens auf dem Weg in eine Klinik gewesen.
Seilbahnen in der Region in schlechtem Zustand
In den Gebirgsregionen im Norden Pakistans sind Seilbahnen für zahlreiche Bewohner ein alltägliches Transportmittel, das sie zur Schule oder zur Arbeit bringt. Diese Seilbahnen werden genutzt, um Täler oder Flüsse zu überqueren, da das Straßennetz in diesen Gegenden weniger gut entwickelt ist. Leider sind die Seilbahnen oft unzureichend gewartet und in schlechtem Zustand.
(mit Material von dpa und afp)