Den 31. Oktober bringen viele nur noch mit Halloween in Verbindung. Doch auch der Reformationstag findet jedes Jahr an diesem Datum statt. Dieser erinnert evangelische Christen an das Wirken von Martin Luther. In einigen Bundesländern ist der Reformationstag ein gesetzlicher Feiertag, weshalb sich die Menschen dort über ein verlängertes Wochenende freuen können. Doch es haben lange nicht alle in Deutschland frei.
Wo ist der Reformationstag ein Feiertag? Haben Geschäfte offen? Und was ist der Reformationstag überhaupt? Wir haben euch die Bundesländer, Geschichte und Bedeutung im Überblick.

Wo ist der Reformationstag ein Feiertag?

Der Reformationstag ist in neun Bundesländern ein gesetzlicher Feiertag. Dieses Jahr fällt der 31. Oktober auf einen Montag, also kann es ein langes Wochenende geben.
Das sind die Bundesländer, die am Reformationstag offiziell frei haben:
  • Brandenburg
  • Bremen
  • Hamburg
  • Mecklenburg-Vorpommern
  • Niedersachsen
  • Sachsen
  • Sachsen-Anhalt
  • Schleswig-Holstein
  • Thüringen

Hessen und Co.: Wo ist der Reformationstag kein Feiertag?

In sieben Bundesländern ist der Reformationstag ein normaler Tag wie jeder andere. In diesen Bundesländern haben die Menschen nicht frei:
  • Bayern
  • Baden-Württemberg
  • Berlin
  • Hessen
  • Nordrhein-Westfalen
  • Rheinland-Pfalz
  • Saarland
In unseren Nachbarsländern Österreich und der Schweiz ist der Reformationstag übrigens auch kein gesetzlicher Feiertag.

Haben Geschäfte am Reformationstag geöffnet?

In den oben genannten Bundesländern müssen die Bewohner damit rechnen, dass Geschäfte geschlossen bleiben, da dies im Fall eines gesetzlichen Feiertags üblich ist.
Ob der lokale Bäcker geöffnet hat, hängt aber etwa von regionalen Bestimmungen ab. Auch Blumenläden, Tankstellen und Läden in Bahnhöfen haben in der Regel mindestens für ein paar Stunden geöffnet.

Haben Geschäfte in Berlin, Baden-Württemberg und Co. offen?

Da in den restlichen sieben Bundesländern wie Berlin, Baden-Württemberg oder Bayern kein Feiertag ist, haben die Geschäfte, Restaurants und Cafés wie gewohnt offen.

Seit wann ist der Reformationstag ein Feiertag?

Es gab ein Jahr, in dem alle 16 Bundesländer den Reformationstag als gesetzlichen Feiertag zelebrierten. 2017 jährte er sich zum 500. Mal. Darum war der Tag in diesem Jahr in ganz Deutschland ein gesetzlicher Feiertag. Seitdem gilt das aber nur noch für die erwähnten neun Bundesländer.

Martin Luther – Geschichte und Bedeutung des Reformationstags

Der Reformationstag erinnert an die Reformation der Kirche durch Martin Luther. Dieser war ein Augustinermönch und Theologieprofessor und wurde in Eisleben im 15. Jahrhundert geboren. In den Jahren nach seiner Romreise rief er die Leute dazu auf, den Glauben zu überdenken. Seine Auffassung war, dass der Mensch nur durch die Güte Gottes in den Himmel kommt. Daher schlug er vor, die bestehende katholische Kirche zu ändern.
Besonders bekannt ist der „Wittenberger Thesenanschlag“ am 31. Oktober 1517. An diesem Tag veröffentlichte Martin Luther erstmals seine 95 Thesen. Nach seiner Ansicht war eine Erlösung von der Sünde durch einen Ablass in Form einer Geldzahlung nicht möglich. Denn die Erlösung aller Sünden war schon durch das Opfer Jesu Christi am Kreuz geschehen. Die mittelalterliche Kirche unter der Führung des Papstes verweigerte sich seiner Reform. So kam es zur Abspaltung von der katholischen Kirche und zur Entstehung der evangelischen Kirche.

Reformationstag 2022: Gottesdienste und Musik

Die Lutherstadt Wittenberg feiert den diesjährigen Reformationstag am Montag mit Predigten und Konzerten. In der Schlosskirche predige neben Superintendentin Gabriele Metzner in einem zweiten Gottesdienst auch die Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Annette Kurschus, kündigte die Kirchgemeinde an. In der nahe gelegenen Stadtkirche St. Marien wird zudem Landesbischof Friedrich Kramer an diesem Tag die Predigt halten. Der Abend steht in beiden Kirchen im Zeichen der Musik. Ein Gospelkonzert sowie ein Festkonzert mit Musik für Orgel und Blechbläser rundeten den Tag ab.

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Allerheiligen am 1. November

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