• Prinz Philip ist tot
  • Der Mann von Queen Elizabeth II ist am Freitag offenbar gestorben, berichten mehrere Medien übereinstimmend
  • Auch der Buckingham Palace verbreitete eine entsprechende Nachricht
  • Prinz Philip hatte in den letzten Jahren mit gesundheitlichen Problemen zu kämpfen gehabt und zurückgezogen gelebt
  • Er wurde 99 Jahre alt
Prinz Philip, Ehemann der britischen Queen Elizabeth II., ist tot. Er starb im Alter von 99 Jahren. Das twittert das britische Königshaus auf seinem Social-Media-Kanal am Freitag. Das Header-Bild des Twitter-Kanals der britischen Royals ziert ein Schwarz-Weiß-Bild von Prinz Philip, ebenso wurde die Homepage der Royals zunächst komplett in Schwarz getaucht. Prinz Philip starb den Angaben nach friedlich im Schloss Windsor. Konkret stand auf der Seite: „It is with deep sorrow that Her Majesty The Queen announces the death of her beloved husband, His Royal Highness The Prince Philip, Duke of Edinburgh. His Royal Highness passed away peacefully this morning at Windsor Castle.“
Wie die englische Nachrichtenseite The Guardian berichtet, wurde Prinz Philips Tod in einer Meldung auch, wie es Tradition ist, am Zaun des Buckingham Palace angeschlagen, allerdings kurz danach wieder entfernt, um angesichts der Corona-Pandemie Menschenansammlungen zu vermeiden. Der Buckingham-Palast hat nach dem Tod von Prinz Philip die Flaggen auf halbmast gesetzt.
Mitarbeiterinnen des Buckingham Palace haben am Freitag am Zaun die Mitteilung zum Tode von Prinz Philip angebracht. Kurz danach wurde sie allerdings laut "The Guardian" wieder entfernt, weil es angesichts der Corona-Pandemie eine Sorge vor Menschenansammlungen gab.
Mitarbeiterinnen des Buckingham Palace haben am Freitag am Zaun die Mitteilung zum Tode von Prinz Philip angebracht. Kurz danach wurde sie allerdings laut „The Guardian“ wieder entfernt, weil es angesichts der Corona-Pandemie eine Sorge vor Menschenansammlungen gab.
© Foto: DPA

Boris Johanson zum Tod Prinz Philips: Er hat die Zuneigung von Generationen im Königreich

Der britische Premierminister Boris Johnson hat den am Freitag im Alter von 99 Jahren gestorbenen Ehemann von Königin Elizabeth II., Prinz Philip, als wichtigen Lenker des britischen Königshauses und der Monarchie gewürdigt. Auch dank ihm sei das Königshaus „eine Institution, die unbestreitbar bedeutsam für das Gleichgewicht und das Glück unseres nationalen Lebens bleibt“, sagte Johnson in einer Ansprache vor dem Regierungssitz Downing Street.
Prinz Philip habe sich die Zuneigung von Generationen im Vereinigten Königreich, quer durch den Commonwealth und rund um die Welt erarbeitet. Aus seinen Erfahrungen im Zweiten Weltkrieg habe er einen „Geist des Dienens“ entwickelt, den er auch nach dem Krieg durch alle Veränderungen hindurch bewahrt habe.
Philip sei seiner Zeit weit voraus gewesen, beispielsweise in seinem Engagement für die Umwelt, so der konservative Politiker weiter.

Prinz Philip ist tot: Anfang März war er in einer Londoner Klinik

Prinz Philip war Anfang März in eine auf Herzkrankheiten spezialisierte Klinik verlegt worden. Der Ehemann von Königin Elizabeth II., der bereits knapp zwei Wochen in einer Londoner Privatklinik verbracht hatte, war anschließend ins St. Bartholomäus-Krankenhaus verlegt worden. Dort sei er laut Buckingham Palace dann mit einer Infektion weiter behandelt worden, außerdem sollten Tests wegen einer Vorerkrankung am Herzen durchgeführt werden. Das St. Bartholomäus-Krankenhaus gilt als Exzellenzzentrum für Herzkrankheiten mit einer extra Einheit für Herzinfarkte und spezialisierten Chirurgen. Philips Krankenhausaufenthalt sollte, so die Meldung im März, aber nicht im Zusammenhang mit Corona stehen.

Prinz Philip ist tot - In den letzten Jahren hatte er immer wieder gesundheitliche Probleme

Der Prinzgemahl hatte in den vergangenen Jahren wiederholt mit gesundheitlichen Problemen zu kämpfen. Im April 2018 war ihm in einer Klinik ein künstliches Hüftgelenk eingesetzt worden. Auch wegen verschiedener Infektionen musste Philip in den vergangenen Jahren ab und zu ins Krankenhaus. 2011 war ihm ein Stent am Herzen eingesetzt worden.
Auf ihrer Homepage trauern die Royals um Prinz Philip. Der Mann von Queen Elizabeth II. ist am Freitag in Schloss Windsor gestorben.
Auf ihrer Homepage trauern die Royals um Prinz Philip. Der Mann von Queen Elizabeth II. ist am Freitag in Schloss Windsor gestorben.
© Foto: Screenshot; Quelle: royals.co.uk

Prinz Philip und Queen Elizabeth waren seit 1947 verheiratet

Zuletzt wurde Prinz Philip kaum noch in der Öffentlichkeit gesehen. Große Teile der Pandemie verbrachte er gemeinsam mit der Queen auf Schloss Windsor in der Nähe von London - abgeschottet durch einen stark reduzierten Kreis an Hofpersonal. Selten hatte das Paar im hohen Alter ähnlich viel Zeit gemeinsam verbracht.
Philip und Elizabeth waren seit 1947 verheiratet. Sechs Jahre später wurde seine Frau im Alter von 26 Jahren zur britischen Königin gekrönt, nachdem ihr Vater George VI. 1952 gestorben war.
2017 zog sich Prinz Philip weitgehend aus dem öffentlichen Leben zurück. Er und die 94-jährige Queen lebten bereits seit Monaten im Schloss Windsor, um das Risiko einer Infektion mit dem Coronavirus zu minimieren. Anfang Januar erhielten die beiden ihre erste Corona-Impfdosis.
Am 10. Juni hätte Prinz Philip seinen 100. Geburtstag gefeiert.
Prinz Philip war im Februar und Anfang März in einer Londoner Klinik.
Prinz Philip war im Februar und Anfang März in einer Londoner Klinik.
© Foto: Stefan Rousseau/DPA

Prinz Philip: Daten und Stationen seines Lebens

  • 1921: geboren am 10. Juni auf der griechischen Insel Korfu
  • 1934: Erste Begegnung mit Elizabeth auf einer Hochzeit
  • 1939: Erstes öffentliches Treffen als Marine-Kadett mit der 13-jährigen Elizabeth
  • 1947: Heirat mit der späteren Queen Elizabeth II.
  • 1948: Das erste Kind, Charles, kommt zur Welt
  • 1950: Tochter Anne wird geboren
  • 1952: Elizabeth besteigt den Thron, Philip wird Prinzgemahl
  • 1960: Sohn Andrew erblickt das Licht der Welt
  • 1964: Sohn Edward wird geboren
  • 1981-1996: Präsident der Umweltorganisation WWF
  • 2017: Angekündigter Rückzug von offiziellen Verpflichtungen
  • 2018: Hüftoperation mit 96 Jahren
  • 2019: Autounfall mit 97 Jahren, Philip gibt den Führerschein ab
  • 2021: Wochenlanger Klinikaufenthalt, Eingriff am Herzen
Prinz Philips offizielle Titel lauteten Herzog von Edinburgh, Graf von Merioneth und Baron Greenwich. Er kam als Prinz von Griechenland und Dänemark auf der griechischen Insel Korfu zur Welt. Er war Spross des Hauses Schleswig-Holstein-Sonderburg-Glücksburg, in seinem Stammbaum wimmelt es von Deutschen. Philip besuchte ein Jahr lang die Eliteschule Salem in Süddeutschland und sprach gut Deutsch.
Die Kindheit Philips war nicht glücklich, die Ehe der Eltern scheiterte früh. Die Familie musste ins Exil nach Paris und war dort auf das Wohlwollen von Verwandten angewiesen. Die Mutter erkrankte psychisch. Jahrelang sah Philip seine Eltern so gut wie nicht. Als 18-Jähriger begann er, mit der damals 13-jährigen Elizabeth Briefe auszutauschen. Die Queen sprach später von Liebe auf den ersten Blick.
Queen Elizabeth II., hier mit Prinz Philip im Jahre 1952, bezeichnete ihre Beziehung als "Liebe auf den ersten Blick".
Queen Elizabeth II., hier mit Prinz Philip im Jahre 1952, bezeichnete ihre Beziehung als „Liebe auf den ersten Blick“.
© Foto: Eddie Worth/DPA
Am 20. November 1947 läuteten in Londons Westminster Abbey die Hochzeitsglocken. Für die Heirat verzichtete Philip auf den Titel Prinz von Griechenland. Im Zweiten Weltkrieg diente er als Leutnant in der britischen Marine. Seine Karriere dort musste er allerdings im Jahr der Krönung aufgeben. Als Prinzgemahl lernte er dafür das Fliegen, was zur Leidenschaft wurde. Philip war lange Schirmherr von Hunderten Organisationen und galt bis ins hohe Alter als sehr fleißiger Royal. Das Königspaar hat vier Kinder.

Prinz Philip: Deutschland, Norwegen, Schweden und Australien sprechen Queen Elizabeth II. ihr Beileid aus

Bundesaußenminister Heiko Maas (SPD) hat sich "zutiefst traurig" über den Tod des britischen Prinzen Philip gezeigt. Der Ehemann der Queen habe "ein langes Leben im Dienst für sein Land" gelebt, erklärte Maas auf Englisch im Onlinedienst Twitter. "Unsere Gedanken und Gebete gelten der königlichen Familie, dem Volk des Commonwealth und allen, die ihn innig geliebt haben."
Auch das norwegische Königshaus hat der britischen Königin Elizabeth II. und ihren Angehörigen sein Beileid zum Tod von Prinz Philip ausgedrückt. Die Familie von König Harald (84) habe die Botschaft mit großer Trauer erhalten, dass der Ehemann der Queen im Alter von 99 Jahren gestorben sei, teilte der Osloer Hof am Freitag mit. Man sei in Gedanken bei der Königin und ihrer Familie, erklärte Harald. „Unser Beileid gilt auch dem britischen Volk.“ Wie aus einer Mitteilung des Königshauses hervorging, sollten die Flaggen am Schlossbalkon in Oslo sowohl am Freitag als auch am Tag der Beerdigung auf halbmast gesetzt werden.
Der australische Premierminister Scott Morrison sagte: „Fast 80 Jahre lang hat Prinz Philip der Krone, seinem Land und dem Commonwealth gedient.“ Der Verstorbene habe eine Generation verkörpert, „die es so nicht mehr geben wird“.
Das schwedische Königshaus hat mit großer Trauer auf den Tod von Prinz Philip reagiert. „Prinz Philip ist über viele Jahre ein guter Freund unserer Familie gewesen, eine Freundschaft, die wir sehr geschätzt haben“, erklärte Schwedens König Carl XVI. Gustaf (74) am Freitag in einer Stellungnahme. Philips Einsatz für sein Land sei ein Vorbild für alle. „Wir sprechen Ihrer Majestät der Königin, der königlichen Familie und der Bevölkerung Großbritanniens unser Beileid aus.“

Israels Präsident und Netanjahu kondolieren nach Philips Tod

Israels Staatspräsident Reuven Rivlin hat nach dem Tod von Prinz Philip sein Mitgefühl ausgesprochen. „Mein tiefstes Beileid und meine aufrichtige Anteilnahme der Königin Elizabeth II., dem Prinzen von Wales, der königlichen Familie und dem britischen Volk“, schrieb Rivlin bei Twitter. „Möge seine Erinnerung ein Segen sein.“ Auch Regierungschef Benjamin Netanjahu kondolierte. „Prinz Philip war der vollendete Staatsdiener und wird in Israel und auf der ganzen Welt sehr vermisst werden.“

„Operation Forth Bridge“: Was nach dem Tod von Philip geschieht

Auf den Tod von Prinz Philip folgt die „Operation Forth Bridge“. Der Code-Begriff - nach der gleichnamigen Eisenbahnbrücke über den Firth of Forth nahe der schottischen Hauptstadt Edinburgh - bezeichnet den bereits abgesprochenen Ablauf bis zur Beerdigung des Ehemanns von Königin Elizabeth II. - lange vorbereitet, tritt der Plan nun in Kraft. Der Code für den Tod der Queen ist ebenfalls seit Jahren bekannt: „Operation London Bridge“.
Bis zur Beerdigung des Herzogs von Edinburgh gilt demnach eine landesweite Trauerzeit. Die Queen und andere Royals werden keine Termine wahrnehmen - das bedeutet, dass die Königin als Staatsoberhaupt in dieser Zeit keine Gesetze mit ihrer Unterschrift in Kraft setzen kann.
Im Parlament in London wird der königliche Zeremonienstab in schwarzes Tuch geschlagen, die Abgeordneten tragen schwarze Bänder am linken Arm und männliche Parlamentarier eine schwarze Krawatte. Auch die Königsfamilie wird in der gesamten Zeit nur in Trauerkleidung erscheinen und Armbinden tragen. Flaggen wehen auf halbmast.

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Als Prinzgemahl steht dem Herzog von Edinburgh ein Staatsbegräbnis zu. Allerdings soll der Prinz gesagt haben, er wünsche kein Aufheben. Erwartet wird daher eine eher privatere Zeremonie, militärisch angehaucht, in der St George's Chapel im Schloss Windsor, wo Philip seit Beginn der Pandemie mit der Queen residierte. Beerdigt wird er dann wohl in Frogmore Gardens, wo sich auch das Grab von Queen Victoria befindet.
Wohl auch wegen der Corona-Pandemie und der geltenden Regeln im Vereinigten Königreich fällt das Begräbnis aber vermutlich ohnehin kleiner aus als in normalen Zeiten. Fraglich ist auch, ob ausländische Ehrengäste überhaupt zur Zeremonie kommen können. Für die Einreise nach Großbritannien sind nämlich strenge Regeln in Kraft: Ankommende müssen sich für zehn Tage in Selbstisolation begeben. Wer aus einem als Hochrisikogebiet ausgewiesenen Land kommt, etwa aus Südafrika oder Südamerika, muss sogar in Hotel-Quarantäne. Die Regel gilt auch für Journalisten, die über die Trauerfeierlichkeiten berichten wollen.

Tod von Prinz Philip - Erdogan bekundet Beileid

Nach dem Tod von Prinz Philip hat der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan dem britischen Königshaus kondoliert. „Im Namen meines Landes spreche ich mein tiefstes Beileid aus. Ich teile die Trauer der königlichen Familie und der Menschen im Vereinigten Königreich“, twitterte Erdogan am Freitag.

Johnson: Prinz Philip war „Stärke und Stütze“ der Queen

Der britische Premierminister Boris Johnson hat den am Freitag im Alter von 99 Jahren gestorbenen Ehemann von Königin Elizabeth II., Prinz Philip, als wichtigen Lenker des britischen Königshauses und der Monarchie gewürdigt. Auch dank ihm sei das Königshaus „eine Institution, die unbestreitbar bedeutsam für das Gleichgewicht und das Glück unseres nationalen Lebens bleibt“, sagte Johnson in einer Ansprache vor dem Regierungssitz Downing Street.