Eine steile Politik-Karriere hat Ricarda Lang in den vergangenen Jahren vorgelegt. Nach dem Eintritt in die Partei mit 18 Jahren brachte sie es über den Bundesverband Campusgrün und den Berliner Kreisverband Friedrichshain-Kreuzberg zum Einzug in den Bundestag im Jahr 2021. Dort ist sie die erste offen bisexuelle Abgeordnete. Seit Januar 2022 ist Ricarda Lang zusammen mit Omid Nouripour Bundesvorsitzende der Grünen. Wer ist Ricarda Lang? Hier gibt es alle wichtigen Infos.
Beruf, Freund, Gehalt - Das ist Ricarda Lang
Hier die wichtigsten Fakten zu Ricarda Lang auf einen Blick:
- Name: Ricarda Lang
- Geburtstag: 17. Januar 1994
- Geburtsort: Filderstadt (Baden-Württemberg)
- Wohnort: Berlin
- Eltern: wuchs bei ihrer alleinerziehenden Mutter (Sozialarbeiterin) auf, Vater ist der 2019 verstorbene Bildhauer Eckart Dietz
- Freund: Florian Wilsch
- Beruf/Ausbildung: von 2012 bis 2019 Studium der Rechtswissenschaften in Heidelberg und Berlin (ohne Abschluss)
- Gehalt: Als Bundestagsabgeordnete bekommt Ricarda Lang eine monatliche Entschädigung von 10.323,23 Euro
- Website: www.ricarda-lang.de
- Twitter: twitter.com/Ricarda_Lang
- Instagram: www.instagram.com/ricardalong
- Facebook: www.facebook.com/RicardaLang2
Ricarda Lang in der Politik – Das sind ihre Themen
Vier Bereiche hat Ricarda Lang als ihre „Herzensthemen“ identifiziert. Auf ihrer Website schreibt sie, dass dazu die Frauenpolitik, das Thema Pflege und Gesundheit, die soziale Sicherheit und eine vielfältige Gesellschaft gehören.
Auf der Abgeordneten-Seite des Deutschen Bundestages ist zu sehen, wie sich Ricarda Lang bei einzelnen Abstimmungen im Parlament positioniert hat. So hat sie beispielsweise für einen Vorschlag eines Gesetzes zur Pandemievorsorge durch Aufklärung, verpflichtende Impfberatung und Corona-Immunisierung gestimmt, als auch für Bundeswehreinsätze im Mittelmeer und im Südsudan.
Lebenslauf von Ricarda Lang: Mit 28 Vorsitzende der Grünen
Ricarda Lang kam 1994 in Filderstadt zur Welt. Ihre Mutter arbeitete in einem Frauenhaus, was sie schon früh für soziale Themen sensibilisierte. Nach dem Abitur in Nürtingen begann sie ein Studium in Rechtswissenschaften Heidelberg, das sie jedoch nach zwei Semestern abbrach.
Mit 18 Jahren trat Ricarda Lang den Grünen bei, wo sie schnell aufstieg. Bis 2019 war sie hauptsächlich bei der Grünen Jugend aktiv: Von 2015-2019 im Bundesvorstand, von 2017-2019 war sie deren Sprecherin.
2019 wurde Ricarda Lang die stellvertretende Vorsitzende der Grünen im Bund. 2022 wählten sie die Grünen-Mitglieder zur Parteivorsitzenden zusammen mit Omid Nouripour.
Ricarda Lang und Florian Wilsch: Das ist ihr Verlobter
Mit ihrem Freund, Florian Wilsch, ist Ricarda Lang seit fünf Jahren zusammen. Wilsch ist Mathematik-Postdoktorand und auch bei den Grünen aktiv. Ricarda Lang teilte Ende März ein Foto von sich und ihrem Partner in Onlinenetzwerken. Auf dem Foto trägt sie einen goldenen Ring am Finger und schrieb darunter das Wort "verlobt" mit einem Herz. Zahlreiche Politikerinnen und Politiker wie Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) und andere gratulierten Lang parteiübergreifend zur Verlobung.
Lang: „Letzte Generation“ keine „Klima-RAF“
Ricarda Lang hat die Klimagruppe „Letzte Generation“ vor Vergleichen mit einer „Klima-RAF“ in Schutz genommen. Die Rote Armee Fraktion (RAF) habe mit Waffen und Sprengstoff getötet, mehr als 30 Menschen hätten durch die Terroristen ihr Leben verloren, sagte Lang den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. „Wer hier Parallelen zieht und die aktuellen Proteste mit der RAF in einem Atemzug nennt, verharmlost den damaligen Terror und verhöhnt das Leid der Opfer und Hinterbliebenen“, betonte Lang und mahnte, „dass hier verbal abgerüstet wird“.
CSU-Landesgruppenchef Alexander Dobrindt hatte in der „Bild am Sonntag“ gefordert, die Entstehung einer „Klima-RAF“ müsse verhindert werden. Die RAF galt in der Bundesrepublik über Jahrzehnte als Inbegriff von Terror und Mord. Den Linksterroristen fielen von 1970 bis Anfang der 1990er Jahre mehr als 30 Menschen zum Opfer.
Ricarda Lang: „Ja“ zu Waffenlieferung an Ukraine
Die Bundesvorsitzende der Grünen, Ricarda Lang, hat sich klar hinter die zivile und militärische Unterstützung der Ukraine gestellt. „Wir unterstützen die Ukraine, weil wir Frieden in Europa wollen“, sagte sie am Samstag beim Landesparteitag von Bündnis90/Die Grünen Mecklenburg-Vorpommern in Grimmen (Kreis Vorpommern-Rügen). Die Entscheidung für Waffenlieferungen sei niemandem bei den Grünen leicht gefallen, aber sie sei richtig.
Auch die Grünen müssten diese Debatten offen führen. Was aber nicht gehe, sei, dass Täter und Opfer einfach vertauscht würden, sagte Lang, die ausdrücklich auf die kürzlich von der Linken-Politikerin Sahra Wagenknecht und Alice Schwarzer organisierte Demonstration in Berlin verwies. Die Verantwortung für den Krieg trage nur einer, und das sei Russlands Präsident Wladimir Putin.
Klar sei, dass wenn Russland die Waffen niederlege, gebe es Krieg nicht mehr. Lege aber die Ukraine die Waffen nieder, würde es in dem Moment die Ukraine nicht mehr geben, betonte die Co-Vorsitzende der Grünen. „Deshalb unterstützen wir gerade als Bündnis 90/Die Grünen die Ukraine, weil wir wollen, dass dieser schreckliche Krieg endlich endet.“