Während der Amtszeit von Donald Trump war sie Botschafterin bei den Vereinten Nationen - und von 2011 bis 2017 als erste Frau Gouverneurin von South Carolina. Doch jetzt strebt sie ein höheres Amt an: Nikki Haley hat ihre Kandidatur für die Präsidentschaftswahl 2024 bekanntgegeben. Haley ist damit die erste prominente Kandidatin, die gegen den früheren US-Präsidenten Donald Trump ins Rennen geht. Die 51-Jährige müsste sich bei parteiinternen Vorwahlen gegen Trump durchsetzen, der seine Kandidatur bereits angekündigt hat.
„Es ist Zeit für eine neue Generation. Es ist Zeit für eine neue Führung“, hatte Haley erst kürzlich in einem Beitrag auf Twitter geschrieben.
Wer ist die Frau, die womöglich bereits sehr bald im Zentrum der medialen Aufmerksamkeit stehen könnte, privat und im politischen Leben? Wir stellen die Politikerin im Porträt vor.
Nikki Haley: Alter, Geburtsort, Ehemann, Kinder
- Name: Nimrata „Nikki“ Haley
- Geburtstag: 20. Januar 1972
- Alter: 51
- Geburtsort: Bamberg, South Carolina
- Größe: 1,68
- Beruf: Politikerin
- Ehemann: Michael Haley
- Kinder: Rena Haley, Nalin Haley
- Eltern: Ajit Singh Randhawa und Raj Kaur Randhawa
- Geschwister: Simran Singh, Mitti Randhawa, Charan Randhawa
Mit diesem Video steigt Nikki Haley in den Wahlkamf ein
Nikki Haley macht jetzt ernst. Es sei Zeit für eine "neue Generation" von Politikerin, sagte die frühere Gouverneurin des Bundesstaates South Carolina (2011 bis 2017) in einem aufwändig produzierten Online-Video mit dem Titel "Stark und stolz". Für haushaltspolitische Disziplin, sichere Grenzen und ein Wiedererstarken der USA wolle sie sich einsetzen - und gegen die "sozialistische Linke" rund um Präsident Joe Biden ankämpfen. Hier gibt es das Video von Nikki Haley:
Die politische Karriere von Nikki Haley
Nach ihrem Schulabschluss an den Orangeburg Preparatory Schools studierte Nikki Haley Buchhaltung an der Clemson University und arbeitete danach in einem Unternehmen in North Carolina. Daraufhin wurde sie Teil des Finanzvorstands des Unternehmens ihrer Mutter, dem Bekleidungsgeschäft „Exotica International Gift Shop“. Gemeinsam mit ihrer Mutter baute sie das Geschäft zu einem Unternehmen mit Umsätzen in Millionenhöhe aus. Im Jahr 2004 wurde Nikki Haley erstmals ins Repräsentantenhaus von South Carolina gewählt. Zwei Jahre später wurde sie wiedergewählt. In den Jahren 2010 und 2014 gewann sie die Gouverneurswahlen in South Carolina. Nach seiner Wahl zum Präsidenten der USA nominierte Donald Trump Haley 2016 zur Botschafterin der Vereinigten Staaten bei den Vereinten Nationen, woraufhin sie ihr Amt als Gouverneurin niederlegte. Als UN-Botschafterin der USA bei den Vereinten Nationen hatte Nikki Haley eine wichtige Position in der Außenpolitik unter Donald Trump inne.
Uneinigkeiten zwischen Nikki Haley und Donald Trump
Dass Nikki Haley in den Präsidentschaftswahlen als Konkurrentin Donald Trumps antreten will, legt nahe, dass sie nicht ausnahmslos mit dessen Politik zufrieden ist, obwohl beide aus der Partei der Republikaner stammen. Ihre Haltung zu Trump hat Haley immer wieder geändert. Während des Präsidentschaftswahlkampfs 2016 unterstützte sie dessen Gegenkandidaten Marco Rubio und Ted Cruz - und sagte über Trump, dieser stehe für „alles, was eine Gouverneurin sich nicht von einem Präsidenten wünscht“. Auch in ihrer Zeit als UN-Botschafterin der USA gab es immer wieder politische und persönliche Differenzen zwischen Haley und Trump. Teilweise formulierte Haley in dieser Phase Positionen, mit denen das Weiße Haus nicht einverstanden war. So bezeichnete sie beispielsweise Anfang 2017 die russische Einflussnahme auf den US-Wahlkampf als kriegerischen Akt. Außerdem forderte sie im Herbst 2017 im Zuge der #MeToo-Debatte, dass die Frauen, welche Präsident Trump sexueller Übergriffe bezichtigten, gehört werden sollten. Als sie im April 2018 eine harte Linie bei Sanktionen gegenüber Russland vertrat, nahm Trump diese später zurück und ließ erklären, Haley habe etwas missverstanden. Als erstes Kabinettsmitglied wehrte sie sich daraufhin öffentlich gegen diese Darstellung. Am 9. Oktober 2018 kündigte sie überraschend ihren Rücktritt zum Jahresende an. Seit ihrem Ausscheiden lobte Haley einerseits Trumps Präsidentschaft, kritisierte aber dessen persönliches Verhalten, einschließlich seiner Mitverantwortung für den Sturm auf das US-Kapitol im Januar 2021. Allerdings hielt sich Haley dennoch häufig mit öffentlicher Kritik zurück und unterstützte Donald Trump auch nachdem er nicht wiedergewählt worden war. In der Vergangenheit hatte sie geäußert, sie werde nicht gegen Donald Trump bei den Präsidentschaftswahlen antreten. Zuletzt hatte sie jedoch mehrfach eine Kandidatur angedeutet - unter anderem in einem auf Online-Netzwerken verbreiteten Video, in dem sie erklärte, nun sei eine "neue Generation an der Reihe", die Führung zu übernehmen.
Die politischen Positionen von Nikki Haley
Frauen, LGBTQ+, Waffen, Rassismus und Co. – In der Vergangenheit bezog Nikki Haley Stellung zu diesen Themen. Das waren ihre Positionen:
Frauenrechte und LGBTQ+
Nikki Haley hat sich gegen das Recht auf Abtreibung ausgesprochen und gegen die gleichgeschlechtliche Ehe.
Gesundheit und Waffen
Die unter Obama durchgeführte Krankenversicherungsreform „Obamacare“ wird von Haley abgelehnt. Außerdem spricht sie sich dafür aus, dass die Regierung nicht dazu in der Lage sein sollte, das Recht auf das Tragen von Waffen einzuschränken.
Rassismus
Nach dem Anschlag in Charleston, South Carolina am 17. Juni 2015, bei dem der 21-jährige Dylann Roof neun schwarze Mitglieder der Emanuel African Methodist Episcopal Church erschoss, sprach sich Haley dagegen aus, die Flagge der Konföderierten Staaten von Amerika – die heute als Symbol der früher Sklaverei befürwortenden Südstaaten umstritten ist – auf staatlichem Gelände zu verwenden.
Wie stehen die Chancen von Nikki Haley, die Präsidentschaftswahlen zu gewinnen?
Bei den Republikanern dürften auf Haleys Kandidatur weitere folgen. Es wird also weitere parteiinterne Konkurrentinnen oder Konkurrenten geben. Als mögliche Präsidentschaftsanwärter werden der Gouverneur von Florida, Ron DeSantis, Trumps früherer Vizepräsident Mike Pence sowie Ex-Außenminister Mike Pompeo gehandelt - ebenso wie Larry Hogan, vormals Gouverneur von Maryland. Einer Umfrage des Instituts Morning Consult zu den republikanischen Vorwahlen zufolge käme Haley derzeit nur auf drei Prozent Zustimmung bei der Parteibasis - während Trump demnach mit 48 und DeSantis mit 31 Prozent rechnen könnten.
mit dpa
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