Auf der Suche nach Regierungsunterlagen sind weitere geheime Dokumente von US-Präsident Joe Biden aus dessen Zeit als Vizepräsident gefunden worden. Die "kleine Anzahl zusätzlicher Unterlagen“ sei in einem Lager in der Garage von Bidens Haus in Wilmington im US-Bundesstaat Delaware entdeckt worden, sagte Richard Sauber, ein Rechtsberater von Biden.
Für welche politischen Positionen steht Biden und wer ist er privat? Wir stellen den Politiker im Porträt vor.
Joe Biden: Der US-Präsident im Steckbrief
- Name: Joseph „Joe“ Robinette Biden, Jr.
- Geburtstag: 20. November 1942
- Geburtsort: Scranton, Pennsylvania
- Wohnort: Washington D. C.
- Alter: 79 Jahre
- Größe: 1,82 m
- Beruf: Rechtsanwalt, Politiker
- Ehefrau: Jill Biden
- Kinder: Hunter Biden, Beau Biden, Ashley Biden, Naomi Biden
- Mutter: Catherine Eugenia Finnegan
- Vater: Joseph R. Biden Sr.
- Geschwister: James Brian Biden, Francis W. Biden, Valerie Biden
- Instagram: potus
- Twitter: @JoeBiden
Joe Biden privat: Kinder, Ehefrau, Todesfälle
In seinem Privatleben musste Joe Biden bereits einige Schicksalsschläge verkraften. Im August 1966 heiratete er seine Collage-Liebe Neilia Hunter. Mit ihr bekam er drei gemeinsame Kinder: Joseph Robinette III, genannt „Beau“, Robert Hunter und Naomi Christina. Am 18. Dezember 1972 kamen Neilia und Naomi bei einem Verkehrsunfall ums Leben; die beiden Söhne überlebten verletzt.
Am 17. Juni 1977 heiratete Joe Biden in New York City Jill Tracy Jacobs. Die gemeinsame Tochter Ashley kam 1981 zur Welt. Am 30. Mai 2015 starb Bidens Sohn Beau an einem Gehirntumor. Biden hat sieben Enkel.
Joe Biden leidet außerdem unter Stottern, das sich nach seinen eigenen Angaben verbessert habe, seit er mit Anfang 20 begonnen habe, Werke von irischen Dichtern vor dem Spiegel zu rezitieren.
Politische Positionen von Joe Biden
Im Vergleich zu seinem Vorgänger im Amt, Donald Trump, gilt Joe Biden als ein ruhigerer Charakter. Für was genau steht der Präsident aus den Reihen der Demokraten? Die politischen Positionen von Joe Biden im Überblick.
Waffengesetze und Todesstrafe
Biden war maßgeblich am Violent Crime Control and Law Enforcement Act (1994) beteiligt, der Waffenbesitz einschränkte, die Todesstrafe und die Ermittlungszuständigkeit für eine Reihe von Verbrechen auf die Bundesebene ausdehnte wie Hass- und Bandenkriminalität oder Sexualverbrechen.
Außenpolitik
Biden engagierte sich gegen Terrorismus. Kurz nach dem Zerfall Jugoslawiens trat er für eine aktive und notfalls gewaltsame US-Außenpolitik auf dem Balkan ein. Er setzte sich dafür ein, das Waffenembargo gegen die Gegner der Serben aufzuheben und bosnische Muslime militärisch zu trainieren. Während des Bürgerkrieges in Syrien forderte Biden 2013 ein Eingreifen und sagte, Baschar al-Assad könne sein Volk nicht mehr regieren.
LGBTQ- und Frauenrechte
Im Jahr 2012 sprach sich Biden deutlich dafür aus, in den gesamten USA die Ehe für homosexuelle Paare zu ermöglichen. In der Woche nach seiner Amtseinführung ordnete Biden an, dass Transgender den US-Streitkräften angehören dürfen. Dies wurde bereits unter Obama erlaubt, wurde aber unter Trumps Präsidentschaft rückgängig gemacht.
Putin und die Ukraine
Nach dem Überfall Russlands auf die Ukraine im Februar 2022 verhängte Biden Sanktionen gegen Moskau, verstärkte die US-Truppen in Europa und beteiligte die USA an den Auslandshilfen für die Ukraine, in Form von finanzieller Unterstützung und Lieferungen von (teilweise tödlicher) Militärtechnik. Die Beziehungen zwischen Russland und den USA verschlechterten sich in Folge des russischen Angriffskrieges zunehmend. Biden nannte den russischen Präsidenten Wladimir Putin im März 2022 einen „Kriegsverbrecher“ und „mörderischen Diktator“. Bereits zu Anfang seiner Präsidentschaft hatte Biden Putin unter anderem als „Killer“ bezeichnet.
Die politische Karriere von Joe Biden
Als er zehn Jahre alt war, zog Joe Biden mit seiner Familie nach Claymont in Delaware. Dort machte 1965 er seinen Abschluss an der University of Delaware in Newark, wo er die Schwerpunkte Geschichte und Politikwissenschaft belegt hatte. Drei Jahre später folgte der Abschluss als Juris Doctor am College of Law der Syracuse University. Daraufhin erhielt Biden seine Zulassung als Rechtsanwalt und arbeitete auch in diesem Beruf, bis er 1991 begann, Verfassungsrecht an der Widener University School of Law zu lehren.
Biden wird als Rechtsanwalt politisch aktiv
Da die Inhaber der Anwaltskanzleien, in denen er arbeitete, jeweils aktive Lokalpolitiker waren, wurde Biden in den Jahren 1968 bis 1969 erstmals politisch aktiv. Biden engagierte sich selbst nicht in der Bürgerrechtsbewegung, nannte diese jedoch immer wieder als einen Auslöser seiner Politisierung. Sein erstes politisches Amt gewann Joe Biden, als er 1970 in den Rat des New Castle County gewählt wurde. Ab 1972 trat er an der Wahl zum US-Senat an und vertrat in Folge seines Sieges von 1973 bis zu seiner Vizepräsidentschaft 2009 den Bundesstaat Delaware im US-Senat.
Vom Vizepräsidenten zum Präsidenten
Am 23. August 2008 erklärte Obama Biden zu seinem Kandidaten für die Vizepräsidentschaft. Biden hatte es zuvor selbst als Präsidentschaftskandidat versucht, trat aber wieder zurück, nachdem er ein Jahr Wahlkampf hinter sich hatte. Am 4. November 2008 wurden Obama und Biden zu den Siegers der Präsidentschaftswahlen erklärt. Sie konnten in 28 Staaten und Washington, D.C. die Mehrheit erringen, was 365 Stimmen im Electoral College brachte, während das republikanische Team aus John McCain und Sarah Palin 22 Staaten gewann und nur 173 Stimmen erhielt. Obama und Biden wurden bei der Präsidentschaftswahl 2012 wiedergewählt und erhielten 51,1 Prozent der Stimmen. Nachdem Donald Trump 2016 zum Präsident der Vereinigten Staaten gewählt wurde, erklärte Biden, dass er als Kandidat der Demokraten die Wahl hätte gewinnen können. In Folge trat er bei den Vorwahlen seiner Partei zur Präsidentschaftskandidatur an. Er setzte sich gegen seine Konkurrenten durch und wurde zum offiziellen Präsidentschaftskandidaten der Demokraten. Bei der Präsidentschaftswahl konnte Biden über 81 Millionen Stimmen und 306 der 538 Wahlmänner des Electoral College auf sich vereinen, gegenüber über 74 Millionen Stimmen und 232 Wahlmännern für den Amtsinhaber Donald Trump. Er wurde am 20. Januar 2021 zum 46. Präsidenten der Vereinigten Staaten vereidigt.
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