Nach jahrelanger Vorbereitung stellt eine unabhängige Arbeitsgruppe am Dienstag, den 18.04.2023, (10.30 Uhr) in Freiburg ihren Bericht über sexuellen Missbrauch durch Geistliche vor. Der Report soll aufzeigen, wie Vertuschung und Missbrauch im Erzbistum Freiburg möglich waren. Es werden dafür 24 Missbrauchsfälle exemplarisch dargestellt. Erzbischof Stephan Burger will bei der Pressekonferenz auf die Enthüllungen reagieren.
Der Bericht wurde von der sogenannten AG Aktenanalyse erstellt - mit vier externen Fachleuten aus Justiz und Kriminalpolizei. Die Gruppe arbeitet seit 2019. Forschungen anhand von Personalakten nach sexuellem Missbrauch hatten schon früher Erschreckendes zu Tage gefördert: Von Anfang 1946 bis Ende 2015 wurden 190 Beschuldigte entdeckt, die meisten von ihnen Priester, sowie mindestens 442 Betroffene.
600 Opfer von Missbrauch in der Kirche im Bericht erfasst?
Der Freiburger Betroffenenbeirat geht von rund 600 Betroffenen aus - wobei die Dunkelziffer nach Einschätzung des Gremiums deutlich höher liegen dürfte.
Ähnliche Gutachten gab es auch schon in anderen Bistümern, etwa in Köln und München. Freiburg ist mit rund 1,8 Millionen Katholiken eine der größten Diözesen Deutschlands.