Das teilte der RBB am Donnerstag mit. Die nicht-repräsentative Umfrage haben RBB-Reporter für das Magazin durchgeführt. Rund 750 Bühnenschaffende aus allen Bundesländern hätten sich daran beteiligt. Fast 90 Prozent gaben demnach an, dass sie persönlich schon mit Machtmissbrauch konfrontiert gewesen seien. Fast in jedem zweiten Fall seien die meist verbalen Übergriffe von der künstlerischen Leitung, also den Intendantinnen und Intendanten, ausgegangen, aber auch von anderen Personen, die mehrheitlich in Leitungspositionen arbeiteten.
Diese Arten von Machtmissbrauch an Theatern wurden beklagt
Vorwürfe von Machtmissbrauch an deutschen Theatern gab es in den vergangenen Jahren häufiger. Zuletzt wurde öfter über Strukturen an Theatern, befristete Verträge und die Macht von Intendanten gesprochen. Unsichere Arbeitsverhältnisse tragen dazu bei, dass Vorwürfe mitunter nicht öffentlich werden oder anonym bleiben.
Als Reaktion auch auf die #MeToo-Bewegung, die sexuelle Gewalt und Machtmissbrauch thematisiert hat, wurde in Deutschland 2018 die Vertrauensstelle Themis gegründet. Dort können sich Menschen melden, die sexuelle Belästigung in der Kultur- und Medienbranche, also etwa beim Film oder Theater, erlebt haben. Im Mai sagte Eva Hubert aus dem Themis-Vorstand, es seien rund 850 Erstberatungen und insgesamt etwa 2000 Gespräche geführt worden.