Vor Australien ankert das deutsche Kreuzfahrtschiff „MS Artania“ – und an Bord sieben Menschen, die mit dem Coronavirus infiziert sind. Der Bonner Reiseveranstalter Phoenix teilt mit, dass es fünf Passagiere sind und zwei Crewmitglieder. Allen an Bord gehe es aber gut, keiner der Infizierten sei in einem gesundheitlich kritischen Zustand.

Am Samstag per Flugzeug nach Deutschland

Für die Gäste geht es bald per Flugzeug nach Hause. Am Samstag sollen sie mit einem gecharterten Flugzeug ausgeflogen werden. Mark McGowan, Regierungsschiff des Bundestaates Westaustralien sagte an diesem Donnerstag, das Schiff solle die australischen Gewässer unverzüglich verlassen: „Sein Heimathafen ist eigentlich in Deutschland.“ Müssten die sieben Corona-Erkrankten an Land, würden sie beispielsweise in eine Einrichtung der Verteidigungskräfte gebracht. Nach der Behandlung könnten die australische Regierung und Deutschland einen Rückflug absprechen. Die Besatzung des Schiffes hatte die australischen Behörden um Hilfe gebeten. 25 Passagiere hatten Atembeschwerden. Australische Vertreter der Gesundheitsbehörde gingen dann an Bord und untersuchten die Betroffenen. Danach wurden einige der mehr als 800 Passagiere auf Corona getestet.

133 Infektionsfälle – Kreuzfahrtschiff lässt in Sydney Passagiere von Bord

McGowan verwies außerdem auf die Coronavirus-“Katastrophe“ in Sydney, als dort zuletzt ein Kreuzfahrtschiff angelegt hatte und Passagiere von Bord ließ. Danach wurden rund 133 Infektionsfälle und ein Todesopfer gemeldet. „Wir haben gesehen, was im Hafen von Sydney passiert ist, es war ein komplettes Desaster“, sagte McGowan.
In Westaustralien wird ein Viertel der Coronavirus-Fälle mit der Ankunft von Kreuzfahrtpassagieren in Verbindung gebracht. In ganz Australien werden derzeit knapp 2400 Fälle und acht Tote gemeldet.