Die Fallzahlen der Corona-Pandemie steigen weltweit weiter, unter anderem mit der Folge, dass das Reisen allgemein erschwert wird und der Urlaub 2020 nur mit Risiko geplant und gebucht werden kann. Denn: Kaum einer hat den Überblick, in welchen Ländern aktuelle Corona-Einschränkungen herrschen und für welche Länder Reisewarnungen gelten oder welche Regionen als Risikogebiete ausgewiesen sind.
Informationen dazu sind aber essentiell. Nicht nur wegen der eigenen Gesundheit oder den finanziellen Folgen, falls eine Reise abgesagt werden muss. Sondern auch, weil große Probleme drohen, wenn die Lage sich in einem Land überraschend ändert - und das ist laut Auswärtiges Amt jederzeit „ohne jede Vorankündigung und mit sofortiger Wirkung“ möglich. Die Folgen können sein: Hinderung an der Rückreise oder Quarantäne-Maßnahmen. Laut Auswärtigem Amt in Berlin zum Beispiel sitzen immer noch Reisende in entfernteren Ländern und Regionen fest.
Das Amt warnt auch:
„Für einen besseren und schnelleren Überblick zu aktuellen Entwicklungen stellen wir wichtige Änderungen an den Anfang des Beitrags.“
Neue Reisewarnung in Belgien: EU-Hauptstadt Brüssel ist jetzt Risikogebiet
Wegen der gestiegenen Zahl von Corona-Neuinfektionen warnt das Auswärtige Amt nun auch vor touristischen Reisen nach Brüssel. Brüssel zieht zwar auch viele Touristen an, ist aber als sogenannte EU-Hauptstadt vor allem Ziel politischer Reisen. Derzeit herrscht allerdings politische Sommerpause - deshalb ist es in der Stadt verhältnismäßig ruhig. Ministertreffen finden derzeit nicht statt, auch das Europaparlament pausiert. Auch die Region Antwerpen galt als Risikogebiet. Diese Stellung wurde am 2. September vom RKI aufgehoben.
Kanaren verlieren Sonderstellung: Ganz Spanien Risikogebiet
Am Mittwochabend, 2. September, haben die Kanarischen Inseln ihre Sonderstellung in Spanien verloren: Auch sie gelten nun als Risikogebiet.
Das Auswärtige Amt hatte für Spanien am 14. August eine Reisewarnung ausgesprochen. Mit Folgen für Touristen aus Deutschland: Pauschalreisen wurden abgesagt, und Reiseunternehmen boten den etwa 30.000 Pauschaltouristen aus Deutschland eine vorzeitige Rückreise an.
Drei Risikogebiete: Reisewarnung auch für Teile Kroatiens
Wegen der gestiegenen Zahl von Corona-Neuinfektionen hat das Auswärtige Amt eine Reisewarnung für Teile des Urlaubslands Kroatien ausgesprochen. Die Reisewarnung gilt für die beiden südlichen Verwaltungsbezirke,
- die sogenannten Gespanschaften Šibenik-Knin mit dem Nationalpark Krka
- sowie Split-Dalmatien mit der Hafenstadt Split und den Inseln Brac und Hvar.
- Seit 2. September gehört auch Zadar zu den Risikogebieten.
Länder ohne Reisewarnungen - Das ist die aktuelle Liste
Grundsätzlich gilt: Das Amt warnt vor allen nicht notwendigen Urlaubsreisen ins Ausland. Diese Reisewarnung besteht vorerst bis einschließlich 14. September 2020.
Die Berliner Behörde hat eine Liste erstellt mit allen Ländern, für die aktuell keine Reisewarnung gilt.
Zu den Ländern mit *Sternchen gilt: Überschreitet ein Land oder eine Region die Zahl der Neu-Infektionen von 50 Fällen pro 100.000 Einwohner kumulativ in den letzten sieben Tagen, können Reisewarnungen wieder ausgesprochen werden.
Mitgliedstaaten der Europäischen Union:
- Belgien* (Ausnahme: Brüssel)
- Bulgarien* (Ausnahme: Blagoevgrad und Dobritch)
- Dänemark
- Estland
- Finnland
- Frankreich* (Ausnahme: Île-de-France, Provence-Alpes-Côte d’Azur, die Überseegebiete Französisch-Guyana, Guadeloupe und St. Martin)
- Irland (Quarantäne-Pflicht in Irland )
- Griechenland
- Italien
- Kroatien* (Ausnahme drei Regionen: Šibenik-Knin, Split-Dalmatien und Zadar)
- Lettland
- Litauen (Litauen führt Quarantäne-Pflicht ein)
- Luxemburg
- Malta
- Niederlande* (Ausnahme: Die autonomen Länder Aruba und St. Maarten)
- Österreich
- Polen
- Portugal
- Rumänien* (Mehrere Regionen ausgenommen)
- Schweden
- Slowakei
- Slowenien
- Tschechien
- Ungarn
- Republik Zypern
Schengen-assoziierte Staaten:
- Island (Test- und Quarantänepflicht in Island )
- Liechtenstein
- Norwegen (Quarantänepflicht in Norwegen)
- Schweiz
Weitere Länder:
- Vereinigtes Königreich von Großbritannien und Nordirland
- Monaco
- San Marino
- Vatikanstaat
Großbritannien: Regionale Einschränkungen in Teilen des Landes
Das Vereinigte Königreich ist besonders stark vom Coronavirus betroffen. Regionale Schwerpunkte sind nach Angaben des Auswärtigen Amtes derzeit Wales, der Norden von England und der Westen von Schottland (Glasgow, West Dunbartonshire und East Renfrewshire). Regional gelten unterschiedliche Kontaktbeschränkungen, die von Landesteil zu Landesteil stark variieren. Bei der Einreise müssen sich Reisende online anmelden.
Frankreich: Reisewarnung für zwei Gebiete
Das Auswärtige Amt hat eine Reisewarnung für zwei Regionen vom Frankreich ausgesprochen: Île-de-France mit der Hauptstadt Paris und Provence-Alpes-Côte-d’Azur. Auch vor nicht notwendigen, touristischen Reisen nach Französisch Guyana, St. Martin und Guadeloupe, den französischen Überseegebieten, wird aufgrund hoher Infektionszahlen gewarnt. In zahlreichen französischen Städten unter anderem Paris gilt eine Maskenpflicht auch unter freiem Himmel.
Österreich verhängt Reisewarnung für Kroatien - Kein Zwischenstopp für deutsche Urlauber außer Tanken
Die Zahl der Neuinfektionen in Österreich steigt weiter. Es sind überwiegend Reiserückkehrer aus den Balkan-Staaten. Österreich verhängte deshalb eine Reisewarnung für Kroatien. Das hat auch Folgen für deutsche Urlauber. Diese dürfen ab sofort nur noch ohne Zwischenstopp durch das Nachbarland reisen.
Was bedeutet eine Reisewarnung?
Reisewarnungen enthalten einen dringenden Aufruf des Auswärtigen Amts, Reisen in ein Land zu unterlassen, da das Land so zum Risikogebiet erklärt wird. Sie werden nur dann ausgesprochen, wenn eine akute Gefahr für Leib und Leben besteht. Zudem muss jeder, der aus einem Risikogebiet wieder nach Deutschland einreist, damit rechnen, 14 Tage Quarantäne verordnet zu bekommen.
Änderungen können, abhängig von lokalen Entwicklungen, ständig erfolgen. Laut Auswärtiges Amt in Berlin führt die Pandemie in vielen Ländern zu
- teilweise drastischen Einschränkungen im internationalen Luft- und Reiseverkehr,
- Einreisebeschränkungen,
- Quarantänemaßnahmen und
- Beeinträchtigungen des öffentlichen Lebens wie Ausgangssperren zum Beispiel in Griechenland.
Auswärtiges Amt: Keine Rückholung im Falle einer Corona-Infektion
Das Auswärtige Amt weist auf seiner Internetseite darauf hin, dass Reisen in Corona-Zeiten Risiken berge. Im Infektionsfall im Ausland müsse den Quarantänevorgaben des Reiselandes Folge geleistet werden. Eine Rückholung könne nicht erfolgen. Wörtlich heißt es: „Die Ausbreitung von Covid-19 führt weiterhin in vielen Ländern zu
- teilweise drastischen Einschränkungen im internationalen Luftverkehr und Reiseverkehr,
- Einreisebeschränkungen
- Quarantänemaßnahmen
- und Beeinträchtigungen des öffentlichen Lebens wie zum Beispiel Ausgangssperren.