Nach der Festnahme eines Mannes nach einer Explosion in einem Ratinger Hochhaus hat die Polizei in dessen Wohnung eine Leiche gefunden. Das berichtete Nordrhein-Westfalens Innenminister Herbert Reul (CDU) am Donnerstag im Innenausschuss des Düsseldorfer Landtags. Zur Identität konnte der Minister noch nichts sagen. Zuvor sei der Mann zusammen mit seiner Mutter in der Wohnung gewesen.

Immer wieder Knallgeräusche zu hören - Gebiet abgesperrt

Spezialkräfte hatten die Wohnung gestürmt und den etwa 60 Jahre alten Mann festgenommen, wie eine Polizeisprecherin in Ratingen sagte. Gegen 11.15 Uhr am Donnerstag war es laut Polizei in einer Wohnung in dem Hochhaus zu einer Explosion gekommen. Reul berichtete, gegen zehn Uhr morgens habe die Wohnungseigentümergesellschaft die Polizei verständigt, dass ein Briefkasten eines Bewohners überquelle. Die Polizei habe dann vor Ort die Feuerwehr hinzugezogen, um die Tür zu öffnen. In der Wohnung lebe eine Mutter mit ihrem Sohn. Im Zimmer sei Feuer gewesen. Der Sohn habe mit einem noch nicht näher identifizierten Gegenstand eine Detonation ausgelöst.

Rettungskräfte verletzt - Täter aus dem Umfeld der Corona-Leugner?

Dabei seien zehn Feuerwehrleute und zwei Polizeibeamte verletzt worden - einige von ihnen sehr schwer. „Da sind extrem gefährliche Entwicklungen zu befürchten“, sagte Reul. Recherchen in den sozialen Medien hätten ergeben, dass sich der Mann „im Corona-Leugner-Umfeld gedanklich aufgehalten“ habe.
Die Lage war auch Stunden nach der Explosion noch unklar, Spezialkräfte und Scharfschützen waren vor Ort. Immer wieder waren Knallgeräusche zu hören, wie ein dpa-Reporter am Donnerstagmittag berichtete. Aus einer Wohnung im obersten Stockwerk des Hochhauses kam Rauch. Auf dem Dach über der betroffenen Wohnung, auf den Balkonen daneben und auf den Balkonen im Nachbarhaus waren demnach Spezialkräfte der Polizei zu sehen. Der Einsatzort wurde weiträumig abgesperrt.