Sportler tun es, Geistesgenies wie Albert Einstein ebenfalls. Aber es gibt auch ganz normale Menschen, die gelegentlich Selbstgespräche führen. Für Umstehende mag es sich merkwürdig anhören, wenn jemand hektisch in seinem Geldbeutel kramt und dabei stöhnt: „Wo ist denn jetzt der Euro wieder hin? Vorhin war er doch noch da.“ Aber Psychologen sind sich einig, dass die Kommunikation mit sich selbst stressabbauende Wirkung hat.
Sie kann sogar die Kreativität fördern, wie eine Studie des Bamberger Psychologie-Professors Dietrich Dörner zeigt. Sein Team ließ Studenten Fahrradhalter entwerfen und bauen. Diejenigen, die munter vor sich hin redeten – „Kann das funktionieren? Hmm, mal ausprobieren“ – erzielten dabei deutlich bessere Ergebnisse als die anderen, die wortlos an ihren Werken bastelten. „Aus unscharfen Gedanken und Bildern“ werde durch Selbstgespräche neues Denkmaterial geschaffen, ist der Professor überzeugt. Die Grenze zum krankhaften Monologisieren sei allerdings irgendwann überschritten – dann, wenn Menschen mit Stimmen kommunizieren, die sie in ihrem Kopf hören.
„Verrückte“ und gleichzeitig motivierende Selbstgespräche führte regelmäßig der deutsche Tennisstar Tommy Haas. Einmal beschimpfte er sich lautstark mit den Worten: „Du Vollidiot! Aber du gewinnst das Match.“ Was ihm dann auch gelang.