Fahren, wohin man Lust hat. Und abreisen, sobald es öde wird. Das ist der Charme von Camping. Angesichts der Corona-Pandemie ist diese Art von Urlaub in diesem Sommer besonders beliebt. Die Vermieter von Wohnmobilen freuen sich über eine große Nachfrage. Unter den Kundinnen und Kunden seien auch viele, die zum ersten Mal Camping ausprobieren wollten, sagt Thomas Kretschmer vom Verbund unabhängiger Wohnmobilvermieter im bayerischen Staffelbach.

Trend am Wohnmobil durch Corona beschleunigt

Über die Sharing-Plattformen „PaulCamper“ können private Besitzer ihre Campingbusse, Wohnmobile und Wohnwagen gegen Geld verleihen, denn diese stehen viele Wochen im Jahr ungenutzt herum. Inzwischen sind mehr als 6000 Fahrzeuge in Deutschland, Österreich und den Niederlanden registriert. Gründer Dirk Fehse stellt eine deutlich erhöhte Nachfrage nach kontaktarmen und flexiblen Urlaubsalternativen fest. „Der Camping-Trend wird nicht nur weiter anhalten, sondern durch Corona noch beschleunigt“, meint er. Seit Anfang Mai verzeichnet das Unternehmen mit fast 9000 Buchungen ein Wachstum von 100 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.

Kosten nicht zu unterschätzen

Thomas Kretschmer sieht vor allem einen Trend zu Bullis und Kastenwagen, da diese preiswerter als Wohnmobile seien. Denn Camping bedeutet nicht zwangsläufig, dass man einen günstigen Urlaub verbringt. „Viele Leute unterschätzen die Kosten“, sagt Stephan Bühring vom Wohnmobilverleih in Erlangen. 140 bis 160 Euro kostet ein Wohnmobil bei ihm in der Hauptsaison pro Nacht. Dazu kommen Sprit und die Miete auf dem Campingplatz. In diesem Jahr gehen auch bei ihm mehr Anfragen als sonst ein. Mehr Buchungen als im Vorjahr seien es bisher aber nicht, sagt er. Seine Vermutung: Der Preis schrecke manche Camping-Anfänger dann doch ab.