• Während der ersten Infektionswelle im Frühjahr 2020 war Italien eines der am schwersten von der Pandemie getroffenen Länder Europas gewesen
  • In Italien sind seit Montag (1.2.) weitreichende Lockerungen der Corona-Maßnahmen in Kraft getreten
  • Die meisten Regionen des Landes wurden zu gelben Zonen runtergestuft, da dort das Ansteckungsrisiko als gering gilt
  • Restaurants dürfen tagsüber wieder öffnen, auch Sehenswürdigkeiten können teilweise wieder besucht werden
  • Österreich lockert ebenfalls seine strengen Corona-Regeln
  • Nach einem monatelangem Stillstand dürfen in Griechenland wieder alle Geschäfte öffnen
Während viele EU-Staaten ihre Corona-Maßnahmen aus Angst vor den neuen Mutanten zuletzt noch verschärft haben, sind in Italien weitreichende Lockerungen des Lockdowns in Kraft getreten. Die meisten Regionen des Landes wurden am Montag zu gelben Zonen herabgestuft, in denen das Ansteckungsrisiko als gering gilt. darunter die Regionen:
  • Latium
  • Lombardei
  • Venetien
  • Piemont
  • Emilia-Romagna
  • Abruzzen
  • Kalabrien
  • Marken
  • Friaul
  • Aostatal
Restaurants dürfen tagsüber wieder öffnen, auch Sehenswürdigkeiten wie das Kolosseum in Rom sind Besuchern wieder zugänglich. Keine der italienischen Regionen galt am Montag noch als rote Zone, der Kategorie mit dem größten Infektionsrisiko.
Als orange - der Kategorie für das mittlere Infektionsrisiko - eingestuft wurden:
  • Südtirol
  • Umbrien
  • Apulien
  • sowie die Inseln Sardinien
  • und Sizilien

Nach Lockerungen: Tausende Menschen auf den Straßen

Die nächtliche Ausgangssperre von 22.00 bis 05.00 Uhr bleibt auch nach den Lockerungen landesweit in Kraft. Restaurants, die bisher nur Außer-Haus-Service anbieten durften, dürfen nun aber wieder bis 18.00 Uhr Gäste vor Ort bedienen. Sehenswürdigkeiten wie die Vatikanischen Museen oder das Forum in Rom dürfen wieder öffnen - allerdings nur von montags und bis freitags. Mit der Schließung am Wochenende sollen große Menschenansammlungen verhindert werden.Bereits nach der Ankündigung der Lockerungen am Wochenende waren die Menschen in vielen italienischen Städten zu Tausenden auf die Straßen und in die Parks geströmt.
Restaurants, die bisher nur Außer-Haus-Service anbieten durften, dürfen nun aber wieder bis 18.00 Uhr Gäste vor Ort bedienen.
Restaurants, die bisher nur Außer-Haus-Service anbieten durften, dürfen nun aber wieder bis 18.00 Uhr Gäste vor Ort bedienen.
© Foto: Cecilia Fabiano / DPA

Lockdown stürzt Wirtschaft in Italien in die Krise

Gesundheitsminister Roberto Speranza warnte vor fahrlässigem Verhalten. Die Einstufung von Regionen als gelbe Zonen bedeute nicht, „dass wir der Gefahr entkommen sind“, sagte er. Die Menschen müssten weiterhin „größte Vorsicht walten lassen, wenn wir die Fortschritte der vergangenen Wochen nicht rückgängig machen wollen“. In Italien war die Zahl der Corona-Infektionen zuletzt deutlich zurückgegangen. Am Sonntag wurden nach Behördenangaben landesweit 11.252 neue Ansteckungsfälle verzeichnet, rund 1500 weniger als am Vortag.Während der ersten Infektionswelle im Frühjahr 2020 war Italien eines der am schwersten von der Pandemie getroffenen Länder Europas gewesen. Insgesamt starben in dem Land seit Pandemie-Beginn mehr als 88.000 Menschen im Zusammenhang mit Covid-19. Ein landesweiter Lockdown und weitreichende Schließungen von Geschäften und Lokalen haben die italienische Wirtschaft in eine tiefe Rezession gestürzt.