- Wer den Termin für seine Corona-Impfung verpasst, muss vielleicht bald Strafe zahlen
- Wegen der steigenden Coronazahlen in einigen Ländern und der Ausbreitung der Delta-Varainte, fordern einige eine Strafzahlung
- Was passiert also, wenn man seinen Impftermin verpasst? Was gilt für Erst- und Zweitimpfung? Wie hoch könnte die Geldstrafe sein?
Wer seinen Termin für die Zweitimpfung in einem der Impfzentren ohne Absage verstreichen lässt, könne mit einer Strafzahlung von 25 bis 30 Euro belegt werden, schlug der Präsident des Berliner Roten Kreuzes (DRK), Mario Czaja, am Freitag im RBB vor. Er wirbt dafür, Impfterminschwänzer zur Kasse zu bitten.
Strafe für Impfschwänzer bei Zweitimpfung – Impftermin nicht vergessen
Berlins Grünen-Fraktionschefin Silke Gebel hält Strafzahlungen für Impfterminschwänzer für nicht ausgeschlossen, momentan aber nicht für zielführend. „Darüber kann man sicherlich nachdenken“, sagte die Politikerin am Samstag dem RBB-Inforadio. Aber bevor man zu solchen Mitteln greife, müssten andere Maßnahmen getroffen werden.
Zum Beispiel hätten Alleinerziehende bisher nicht die Möglichkeit, ihre Kinder zu einem Termin mit ins Impfzentrum zu nehmen. „Ich glaube, dass wir noch viele Erleichterungen treffen können, damit Menschen, die sich impfen lassen wollen, sich auch impfen lassen können.“ Die Frage sei auch, ob man Menschen, die bisher skeptisch sind, sich gegen das Coronavirus impfen zu lassen, mit einer angedrohten Strafe nicht endgültig vergraule, so Gebel.
Impfmüdigkeit: Wie geht es in Deutschland mit dem Impfen voran?
Momentan kann man in Berlin aber aus ihrer Sicht noch nicht von einer Impfmüdigkeit sprechen. „Wir stehen im bundesweiten Vergleich ganz gut da“, sagte Gebel. „Aber wir müssen gerade Menschen erreichen, die Vorurteile gegenüber einer Impfung haben.“
Nach Angaben des Robert Koch-Instituts sind in Berlin 55,2 Prozent der Bevölkerung mindestens einmal geimpft, darunter 35,9 Prozent vollständig (Stand 2. Juli 14.50 Uhr). Laut Czaja nehmen fünf bis zehn Prozent der Angemeldeten Impftermine ohne Absage nicht wahr.
Geldstrafe bei versäumten Corona-Impfterminen: „Impfschwänzer-Abgabe“
Der Präsident des Berliner Roten Kreuzes (DRK), Mario Czaja, fordert eine Strafzahlung für alle, die ihren zweiten Impftermin in einem Impfzentrum ohne Absage verstreichen lassen. In der RBB-Abendschau sagte Czaja am Freitagabend, er werbe für eine sogenannte Impfschwänzer-Abgabe von 25 bis 30 Euro. Die Abgabe sollte in die Nutzungsbedingungen der Terminbuchungs-Software „Doctolib“ aufgenommen werden.
Impf-Termine verfallen: 5 - 10 Prozent werden nicht wahrgenommen
Eine solche Abgabe sei inzwischen notwendig geworden, weil fünf bis zehn Prozent der Termine in den Impfzentren nicht wahrgenommen würden, ohne das die Menschen zuvor absagen, kritisierte der Berliner DRK-Präsident. Das Verhalten von Menschen, die ihre Zweitimpfungstermine nicht absagen, nannte Czaja „unsolidarisch“. Dies verursache für die Impfzentren unnötige Kosten, weil Personal und Impfstoff unnütz vorgehalten würden.
Die vorgeschlagenen 25 bis 30 Euro würden diese Kosten allerdings keinesfalls abdecken, sagte Czaja. Als nächster Schritt müsse sich die Senatsgesundheitsverwaltung mit dem Vorschlag befassen, um die „Impfschwänzer-Abgabe“ ins Buchungssystem bei den Impfzentren aufzunehmen, forderte er.