Alle Jahre wieder am 4. Dezember wird der Barbaratag begangen. Dieser christliche Feiertag geht mit einem Brauch einher, nämlich dem Schneiden von Zweigen. Den Brauch, einen frisch geschnittenen Zweig in eine Vase zu stellen, damit er bis zur Weihnachtszeit blüht, kennen viele. Doch woher kommt dieser Brauch?
- Welche Bedeutung hat der Barbaratag?
- Wer ist die heilige Barbara?
- Welche Zweige werden geschnitten?
- Was hat der Barbaratag mit dem Bergbau gemein?
Alle Infos zur Bedeutung, dem Brauch, ein Gedicht zum Barbaratag und einem weiteren heiligen Festtag, dem Lucientag, lest ihr hier in unserer Übersicht.
St. Barbara Fest: Bedeutung des Barbaratags
Das Leben der heiligen Barbara ist mit Legenden verwoben und bis heute nicht belegt. Die junge Barbara lebte in Nikomedien, im heutigen Izmir in der Türkei. Obwohl sie in einer heidnischen Familie aufwuchs, hatte sie Kontakt zu Christen. Sie ließ sich sogar taufen und trat zum Christentum über. Doch ihrem Vater gefiel das gar nicht. Er bestrafte sie, schickte sie ins Gefängnis und tötete sie schlussendlich. Für die Christen ist sie eine Märtyrerin und deshalb gedenkt man ihr jedes Jahr am 4. Dezember.
Welche Zweige werden am Barbaratag geschnitten?
Nach der Überlieferung hat sich auf dem Weg ins Gefängnis ein Zweig an ihrem Gewand verhangen. Sie stellte diesen Zweig ins Wasser und er blühte just an dem Tag als sie hingerichtet wurde.
Der bekannte Brauch sieht vor, dass man an diesem Tag frisch geschnittene Zweige in eine Vase stellt. Am beliebtesten sind Kirschzweige. Es funktioniert aber auch mit anderen Laubhölzern – wie Apfel, Birne, Aprikose, Kastanie, Pfirsich, Hasel, Weiss- und Schwarzdorn oder Forsythie. Besonders wichtig ist es, die Zweige schräg anzuschneiden, das Wasser regelmäßig zu wechseln und die Vase an einem hellen Standort zu platzieren. So kann man sichergehen, dass der Barbarazweig in der Weihnachtszeit blüht. Die Blüten stehen für Hoffnung und sollen Glück im neuen Jahr bringen.
Barbaratag 2021 Bergbau: Die heilige Barbara als Schutzpatronin
Die heilige Barbara ist die Schutzpatronin der Bergleute. Sie ist eine der 14 Nothelfern der katholischen Kirche und die Patronin eines guten Todes. Nach ihrer Taufe versuchte Barbara vor ihrem Vater zu fliehen und versteckte sich in einem Felsen, wurde später aber entdeckt. Dieser Teil der Geschichte verbindet Barbara mit dem Bergbau.
Eine Tradition im Bergbau sind die Barbarafeiern am 4. Dezember. An diesem Tag gedenken die Bergleute ihrer Schutzpatronin und man bedankt sich für das unfallfreie Bergbaujahr und bittet erneut um Schutz.
Lucientag: Was hat es mit dem Luciafest auf sich?
Der Lucientag wird am 13. Dezember gefeiert und ist ein auf ein Heiligenfest zurückzuführender Brauch, der vor allem in Schweden sowie in Dänemark, Norwegen und unter Finnlandschweden und dänischen Südschleswigern verbreitet ist. Gedacht wird an diesem Festtag der heiligen Lucia. Doch auch in Deutschland kennt man diesen Festtag: In manchen Gegenden Bayerns, zum Beispiel in der nördlichen Oberpfalz, wurde der Name der Lucia mit heidnischen Perchtengestalten, die mit ihren umgehängten Glocken nach einer Sage die bösen Geister des Winters austreiben sollen, verbunden. Als „Luzie“, „Heuluzi“ oder „Luz“ trat Lucia hier bis in die zweite Hälfte des 20. Jahrhunderts als vorweihnachtliche Kinderschreckfigur auf. In Oberbayern wird noch heute die mittelalterliche Tradition des Lucien-Häschen-Schwimmens gepflegt - in dieser Form einzigartig in ganz Süddeutschland.
Gedicht zum Barbaratag
Der Barbaratag eignet sich auch dazu, um seine Liebsten mit einem Gedicht zu überraschen. Ein bekanntes Gedicht zum Barbaratag stammt von dem Dichter Josef Guggenmos:
Geh in den Garten am Barbaratag.
Geh zu dem kahlen Kirschbaum und sag:
Kurz ist der Tag, grau ist die Zeit;
der Winter beginnt, der Frühling ist weit.
Doch in drei Wochen, da wird es geschehen:
Wir feiern ein Fest, wie der Winter so schön.
Baum, einen Zweig gib du mir von dir.
Ist er auch kahl, ich nehm ihn mit mir.
Und er wird blühen in seliger Pracht
mitten im Winter in der heiligen Nacht.
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