Während der Corona-Pandemie bewertet das Robert-Koch-Institut (RKI) ständig das Risiko für die Bevölkerung in Deutschland. Momentan schätzt das RKI die Situation als ernst zu nehmend ein. Die Gefährdung für die Gesundheit der Bevölkerung in Deutschland wird als hoch eingeschätzt. Doch warum ist das Coronavirus mitunter so gefährlich? Wir haben die wichtigsten Informationen des RKI, Infektionsschutz und der WHO für euch zusammengefasst.

Verlauf einer Corona-Erkrankung

Die Krankheitsverläufe der Coronavirus-Infizierten sind unspezifisch, vielfältig und variieren stark, von symptomlosen Verläufen bis zu schweren Lungenentzündungen mit Lungenversagen. Aus diesem Grund lassen sich keine allgemeingültigen Aussagen zum „typischen“ Krankheitsverlauf machen. Derzeit weiß man aber, dass rund 80 Prozent der Corona-Erkrankungen mild bis moderat verlaufen. Dennoch geht vom Coronavirus eine andere Gefahr aus als etwa von einer Grippe. Die Gründe dafür sind vielseitig.

Das sind die Unterschiede zwischen dem Coronavirus und einer Grippe

Zwar gibt es zwischen Covid-19 und einer Grippe Ähnlichkeiten, jedoch unterscheidet sich die Corona-Pandemie auch stark davon – besonders in folgenden Punkten.
  • Ein wesentlicher Unterschied zwischen einer Grippe und dem Coronavirus liegt vor allem in der Schnelligkeit seiner Ausbreitung.
  • Ein weiterer in der Grundimmunität: Da der Erreger SARS-CoV-2 neu ist, gab es zu Beginn der Pandemie in der Bevölkerung keinen Immunschutz. An einer Grippe hingegen sind viele Menschen bereits einmal oder mehrfach erkrankt, manche sind auch geimpft. Je nach Ausprägung des Grippevirus ist ein Teil der Bevölkerung also geschützt.
  • Wie die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) schreibt, kann es auch bei einer Grippewelle zu schweren Erkrankungen kommen, sodass Menschen auf Intensivstationen beatmet werden müssen. Diese schweren Erkrankungen treten aber verteilt über mehrere Monate auf. Krankenhäuser und Intensivstationen können Patienten nacheinander versorgen. Anders beim Coronavirus: In Italien etwa sind schwere Erkrankungen beinahe zeitgleich aufgetreten. Krankenhäuser können dann nicht mehr alle Patienten versorgen.
  • Selbst eine schwere Grippesaison überlastet das Gesundheitssystem in der Regel nicht, während der Corona-Pandemie wurde bislang schon deutlich, dass Gesundheitssysteme weltweit an ihre Grenzen stoßen, wenn sich zu viele Menschen gleichzeitig infizieren und medizinische Hilfe brauchen.

Es gibt kein spezielles Medikament und Antibiotika hilft nicht

Die Entwicklung neuer Medikamente zur Behandlung spezifischer Infektionen dauert mehrere Jahre, schreibt das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte: Der Fokus in Hinblick auf Therapien liegt derzeit bei Arzneimitteln, die sich entweder bereits in der Entwicklung befinden oder schon in anderen Anwendungsgebieten zugelassen sind. Aktuell lassen sich jedoch zu keinem Arzneimittel Aussagen zu dessen Wirksamkeit bei Covid-19 treffen.
Während Antibiotika zur Behandlung bakterieller Infektionen eingesetzt werden, helfen sie nicht gegen Viren. Da die Krankheit Covid-19 von einem Virus hervorgerufen wird, kann kein Antibiotikum dagegen wirken.

Gegen Corona gibt es noch keinen Impfstoff

Wie das RKI mitteilt, gibt es aktuell keinen Impfstoff zum Schutz vor Covid-19. Laut WHO befinden sich derzeit mehr als 40 Impfstoff-Kandidaten in der Entwicklung, die auf unterschiedlichen Plattformen aufbauen. Die meisten Impfstoff-Kandidaten befinden sich aber noch in der präklinischen Entwicklungsphase.

Neue Symptome und ungewisse Spätfolgen

Bislang liegen dem RKI nur wenige Informationen zu Langzeitfolgen nach einer Corona-Erkrankung vor. Allerdings könnten Studien zu den Langzeitfolgen von SARS-CoV-1-Infektionen Hinweise für die Folgen von Covid-19 geben. So wurde unter anderem von anhaltender Einschränkung der Lungenfunktion, geminderter physischer Leistungsfähigkeit und geminderter gesundheitsbezogener Lebensqualität berichtet. Neue Studien zu Covid-19-Erkrankten berichten über neurologische Symptome und Erkrankungen, die darauf schließen lassen, dass unter anderem neurologische Langzeitfolgen auftreten können.
Vor kurzem entdeckten Ärzte in den USA bei einem Patienten ein Herzinfarkt-ähnliches Anzeichen. Jedoch war es kein Herzinfakrt, sondern eine Infektion mit dem Coronavirus. Zwar können Wissenschaftler noch nicht genau beantworten, inwieweit das Coronavirus das Gehirn befallen könnte, jedoch soll es dafür Belege geben.

Keine Symptome aber ansteckend für andere?

Es ist möglich, sich mit dem Coronavirus angesteckt, dies aber nicht bemerkt zu haben, weil die Anzeichen für eine Krankheit sehr schwach sind oder ganz fehlen. Es gibt Fälle, in denen sich Personen möglicherweise bei anderen angesteckt haben, die nur leichte oder keine Symptome gezeigt haben. Eine Übertragung durch infizierte Personen, die selbst nicht krank werden (sogenannte asymptomatische Verläufe) ist also vermutlich möglich.