Welche Nummern gibt es?

  • Polizei: 110
  • Rettungsdienst und Feuerwehr: 112
  • Ärztlicher Bereitschaftsdienst: 116117
Die 112 steht in der gesamten EU als Notrufnummer zur Verfügung! Auch in anderen Ländern und in einigen außereuropäischen Staaten ist sie eine Notrufnummer.

Wann wähle ich die 112?

Die 112 wählst du, wenn es sich um einen akuten, lebensbedrohlichen Notfall handelt. Dazu zählen unter anderem
  • Anzeichen für einen Herzinfarkt oder Schlaganfall (siehe dazu den Infokasten unten)
  • Unfälle mit schweren Verletzungen
  • Asthmaanfälle
  • starke Schmerzen
  • Verbrennungen
  • allergische Schocks
  • großer Blutverlust
  • Ohnmacht und Bewusstlosigkeit
  • Lungenembolien

Wann rufe ich den ärztlichen Bereitschaftsdienst?

Die Nummer für den ärztlichen Bereitschaftsdienst, die 116117, wählst du, wenn es sich um eine dringende, aber nicht lebensbedrohliche Situation handelt. Das können sein
  • Hexenschuss
  • grippale Infekte
  • Magen-Darm-Infekt
  • Erkältungskrankheiten
  • Migräne
Der ärztliche Bereitschaftsdienst verweist dich dann an Praxen in deiner Umgebung, die du bei Beschwerden aufsuchen kannst. Wenn es dir so schlecht geht, dass du in keine Praxis gehen kannst oder die betreffende Praxis nicht besetzt ist, kommt der Notdienst auch zuhause vorbei.

Was muss ich bei einem Notruf beachten?

Bei einem Notruf zählt oft jede Sekunde. Daher sollten die Angaben möglichst genau sein, orientiere dich hierbei an den W-Fragen:
  • Was ist passiert?
  • Wo ist es passiert?
  • Wie viele Menschen sind betroffen/verletzt?
  • Welche Art von Notfall liegt vor? Welche Verletzungen gibt es?
  • Auf Rückfragen warten!
Bei einem Notfall gilt: Ruhe bewahren! Sichere die Unfallstelle ab, wenn nötig, und leiste Erste Hilfe, bis der Rettungsdienst eintrifft.
Das Deutsche Rote Kreuz bietet Erste Hilfe Kurse an. Auf der Homepage des DRK kannst du nach Kursen in deiner Nähe suchen.

Wie du eine Person reanimierst, liest du hier:

Was tun bei Vergiftungen?

Auch bei Vergiftungen ist schnelles Handeln gefragt! Je nachdem, wie die betroffene Person in Kontakt mit dem Gift gekommen ist, ist Folgendes zu tun:
  • Bei Einatmen: für frische Luft sorgen.
  • Bei Augenkontakt: Augen sofort und mindestens zehn Minuten lang unter fließendem Wasser ausspülen.
  • Bei Hautkontakt: Kleidung entfernen, betroffene Hautpartie ausgiebig und unter fließendem Wasser spülen.
  • Bei Bewusstlosigkeit: Person in die stabile Seitenlage bringen und Notruf wählen!

Youtube

Bei einer Vergiftung sollte vermieden werden, dass die Person erbricht. Das Gift kann dadurch nämlich in Speise- und Luftröhre Verätzungen auslösen oder sogar in die Lunge gelangen.

Liste der Giftnotrufzentralen in Deutschland

  • Baden-Württemberg: 0761/19240
  • Bayern: 089/19240
  • Berlin und Brandenburg: 030/19240
  • Bremen, Hamburg, Schleswig-Holstein, Niedersachsen: 0551/19240
  • Hessen und Rheinland-Pfalz: 06131/1 92 40 und 23 24 66
  • Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen: 0361/730730
  • Nordrhein-Westfalen: 0228/19240 und 0228/28733211
  • Saarland: 06841/19240

Was der Giftnotruf wissen muss:

  • Wer ist betroffen? Kind? Erwachsener?
  • Wie alt und wie schwer ist die Person?
  • Was und wie viel wurde eingenommen?
  • Wie wurde es eingenommen? (getrunken, gegessen, Hautkontakt, etc)
  • Wie geht es der Person?
  • Was wurde bereits unternommen?
  • Wo ist es passiert?
  • Rückrufnummer angeben!
Quellen: Malteser, Bayerisches Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz, Universitätsklinikum Bonn

Symptome bei einem Herzinfarkt

Die typischen Symptome bei einem Herzinfarkt sind

- starke Schmerzen im Brustbereich, die länger als fünf Minuten anhalten

- Schmerz strahlt in den linken Arm aus

- Enge- und Angstgefühl

- Schweißausbrüche

- Unwohlsein

- Atemnot

- Magenbeschwerden, Übelkeit

Ein Herzinfarkt bei Frauen kann sich anders äußern. Bei Frauen kommt es laut eines Berichts der Techniker Krankenkasse häufiger vor, dass sie Schmerzen im rechten Arm, statt im linken haben, sowie im Rücken und Kiefer. Oft fehlen die Schmerzen auch ganz und der Infarkt äußert sich „nur“ in Übelkeit, Atemnot, Erbrechen und einer Einschränkung der körperlichen Leistungsfähigkeit.

Symptome bei einem Schlaganfall

Anzeichen für einen Schlaganfall sind

- Sehstörungen (eingeschränkte Sicht, räumliche Wahrnehmungsstörungen, Doppelbilder)

- Sprach- und Sprachverständnisstörungen (stockende, abgehackte, lallende, verwaschene Sprache, Betroffener versteht sein Gegenüber nicht mehr)

- Lähmung und Taubheitsgefühl in Gliedmaßen und Gesicht

- sehr starker Kopfschmerz

Der FAST-Test bei Schlaganfall-Verdacht

- F (Face): Kann die Person lächeln?

- A (Arms): Kann die Person beide Arme hochhalten?

- S (Speak): Kann die Person einfache Sätze nachsprechen?

- T (Time): Fällt einer Test verdächtig aus, Notruf wählen!