Ins Freibad gehen, mit ihren Geschwistern toben, Ski fahren: All das ist für Hannah Eitel aus Deizisau (Kreis Esslingen) nicht selbstverständlich. Denn die heute 10-Jährige hatte MDS (Myelodysplastisches Syndrom), eine Vorstufe von Blutkrebs. Dass sie mittlerweile wieder eine normale, unbeschwerte Kindheit hat, ist dem Langenauer Christian Buck zu verdanken. Der 32-Jährige hat Hannah Eitel Stammzellen gespendet – und ihr so das Leben gerettet. Ihre Geschichte teilt die DKMS (Deutsche Knochenmarkspenderdatei) auf ihrer Homepage.
Entdeckt wurde Hannahs Krankheit demnach vor gut zwei Jahren, damals war sie sieben Jahre alt. Ihre einzige Heilungschance bestand darin, einen „genetischen Zwilling“ zu finden, also einen Menschen, der in den entscheidenden Gewebemerkmalen mit ihr übereinstimmt und so als Stammzellspender in Frage kommt. Die DKMS startete eine virtuelle Registrierungsaktion in Hannahs Namen. 3500 Menschen ließen sich aufnehmen. Und dann kam die gute Nachricht: In der Datenbank fand sich ein passendes Match für die heute 10-Jährige: Christian Buck.
Hannahs Familie ist mehr als dankbar
Hannah kämpfte sich zurück ins Leben. Ein Dreivierteljahr nach ihrer Stammzelltransplantation stand sie im Winterurlaub wieder auf Skiern. Sie konnte die Grundschule abschließen, ohne ein Jahr zu wiederholen – auch, weil sie laut DKMS im Krankenhaus stets fleißig war. Nach den Sommerferien wechselt sie auf eine weiterführende Schule. Eine Geschichte mit „Happy End“ also.
Ihre Eltern sind darüber mehr als dankbar. „Ohne Christian hätte Hannah keine Zukunft gehabt“, so Mutter Julia Eitel. Mitte Juli hat die Familie Hannahs Retter das erste Mal persönlich getroffen. Zwei Jahre lang mussten sie aufgrund der in Deutschland vorgeschriebenen Anonymitätsfrist zwischen Spender und Empfänger darauf warten. Die Begegnung war für alle Seiten emotional, wie auf Videos der DKMS zu sehen ist.
„Er ist auch unser Familienretter“
„Es war eine unbeschreibliche Erfahrung, die Hannah kennenzulernen“, sagte Christian Buck, selbst Vater zweier Kinder. Für ihn sei die Registrierung kein großer Aufwand gewesen, er würde es jederzeit wieder tun. „Für dich war es nicht viel und für uns war es alles“, entgegnete Hannahs Vater Stefan Eitel. Buck sei die Hoffnung der Familie gewesen, zu der neben Hannah noch drei weitere Kinder gehören. „Er ist auch unser Familienretter.“
Zum Dank übergab Hannah dem 32-Jährigen zwei Schmetterlinge – einen selbst gebastelten vergoldeten und einen silbernen an einer Kette. Das Tier begleitete das Mädchen während ihrer Erkrankung und ist für sie ein wichtiges Symbol. Buck wird er in Zukunft wohl daran erinnern, was er mit seiner Spende bewegt hat.