Sechs ziemlich verstreut liegende Teilorte: Die meisten Familien in Staig halten deshalb ein zweites Auto vor. Das neue Angebot der Stadtwerke Ulm/Neu-Ulm „swu2go“ (wir berichteten) soll dazu beitragen, dass sie auf ein Auto verzichten können. Das Konzept wurde am Dienstag dem Gemeinderat Staig vorgestellt.
Die Kooperation mit der Gemeinde skizzierte SWU-Vertreter Dieter Mühlberger so: Die Stadtwerke stellen das Elektroauto, installieren eine auch für andere Fahrzeuge zugängliche Ladesäule und kümmern sich komplett um den Betrieb – von der Abrechnung über die Buchung bis zum Säubern des Fahrzeugs. Die Kommune hingegen registriert die Nutzer, stellt einen Parkplatz zur Verfügung und beteiligt sich einmalig mit 7500 Euro. Die SWU sichern zu, dass das Fahrzeug – egal wie oft genutzt – mindestens drei Jahre in Staig verbleibt, die Ladesäule mindestens sechs.
Das Gremium war rasch überzeugt und signalisierte, das Angebot anzunehmen. „Wir steigen ein und schauen, wie es läuft“, sagte Erich Kienhöfer. Dennoch gab es Kritik im Detail. Dominik Schebesta beispielsweise fand es „abschreckend“, dass den Nutzern eine Grundgebühr abverlangt werden soll. Voraussichtlich werde das Fahrzeug nur gelegentlich gebucht – die Nutzung werde dann so teuer, dass gleich ein Taxi gerufen werden könne. Projektleiter Thorsten Stumpf rechnete anders. Nämlich damit, dass in einer Familie mehrere Mitglieder registriert sind. Das erste zahle die volle Gebühr, das zweite eine reduzierte, das dritte sei befreit. Die Höhe stehe noch nicht endgültig fest, und die ersten 25 Anmeldungen seien kostenlos.
„Eine super Idee“ fand Uwe Schacher – er befürchtet jedoch, dass ein Auto in Staig stets ausgebucht sei. Er schlug vor, gleich zwei oder drei Fahrzeuge bereitzustellen. Stumpf bestätigte diese Möglichkeit. Kienhöfer fand jedoch: Zunächst genüge ein Auto. Sei es entsprechend oft gebucht, könnte man an weitere denken. Der von ihm vorgeschlagene Standort beim Rathaus in Altheim gefiel Erwin Karletshofer als Steinberger nicht.
Bei Enthaltungen von Karletshofer und Andreas Schneider – beide aus Steinberg – stimmte der Gemeinderat für das Elektroauto. Stumpf rechnet damit, dass es spätestens in drei Monaten zur Verfügung steht.