Im Handel stehen weitere einschneidende Veränderungen bevor. So schließt Sport Sohn zum nächsten Jahr völlig überraschend das Stammhaus in Neu-Ulm. Wie es in einer Mitteilung heißt, entspreche die „in die Jahre gekommene Raum- und Gebäudestruktur“ des Hauses an der Ecke Augsburger Straße und Maximilianstraße nicht mehr den Anforderungen an moderne Verkaufsflächen. In dem in der Nachkriegszeit entstandenen Ensemble seien die Verkaufsräume vielmehr „verwinkelt, schmal und auf vier Geschosse verteilt“. Daher werde man das Haus nach dem zumeist starken Herbst- und Wintergeschäft im Frühjahr 2018 räumen. Die Mitarbeiter sollen komplett im Unternehmen weiterbeschäftigt werden, betont Firmenchef Christoph Holbein. Das Haupthaus des Sporthändlers befindet sich längst an der Einkaufsmeile Bahnhofstraße in Ulm.
„Handel ist Wandel“
Am traditionellen Standort in der Neu-Ulmer Innenstadt seien dagegen die „Präsentationsmöglichkeiten der Ware stark eingeschränkt und ein Erlebniseinkauf nicht mehr möglich“, erläutert Holbein. Es bleibt vorerst offen, ob Sport Sohn an dem 1948 eröffneten und immer wieder umgebauten und erweiterten Standort in anderer Form festhält. In dem Pressetext heißt es jedenfalls, man werde mit den Co-Eigentümern der Immobilie in der Augsburger Straße 23-25 intensive Gespräche führen. Das Ziel sei, „zukunftsfähige Räume zu erstellen“.
Jedenfalls bleiben die Neu-Ulmer Abteilungen für Teamsport – wie von Vereinen, Schulen und Behörden – dann in Ulm erhalten. Sport Sohn hatte 1969 den Sprung über die Donau gemacht: anfangs mit dem Standort Bahnhofstraße/Ecke Deutschhausgasse – nun an Mango vermietet. Das Haupthaus ist das 2001 eröffnete weißgekachelte Gebäude in der Bahnhofstraße 16. Holbein betont: Sport Sohn sei finanziell kerngesund und agiere nach dem Motto „Handel ist Wandel“. Die Umstrukturierung habe nichts mit der Ansiedlung von Decathlon im Blautalcenter zu tun.