Wir helfen gerne vor der Haustür“, sagt Geschäftsführer Jan Bimboes vom Ramminger Gasthof „Adler“. Zusammen mit Jürgen Rohrer, Bereichsleiter der Firma Gastro-Service Mössle, brachte er gestern eine umfangreiche Lebensmittelspende in den Langenauer DRK-Tafelladen – vor allem Nudeln sowie Konserven und andere haltbare Lebensmittel, die sonst eher selten in den Regalen zu finden sind.
„Spaghetti sind bei unseren Kunden besonders begehrt“, sagte Ingrid Buck vom Tafelladen-Team, das ehrenamtlich für den Betrieb sorgt. Bereits vier Stunden vor Öffnung arbeiten die Helferinnen vor und hinter den Kulissen, sortieren beispielsweise Obst und Gemüse und entfernten welke Blätter von den Salatköpfen. Darauf wird Wert gelegt: Die gespendeten Waren werden schön präsentiert und zu günstigen Preisen verkauft. Die Leute sollen sich nicht ausgegrenzt, sondern wie in einem normalen Laden fühlen, betonte Mitarbeiterin Lilian Abbenhaus. Mit einem Unterschied: Manche kommen auch wegen der sozialen Kontakte, weil sie mit jemandem reden möchten.
Doch nach wie vor schämten sich viele, die einkaufsberechtigt wären, und trauten sich nicht über die Schwelle, sagte Ingrid Buck. Etwa 40 bis 60 Menschen kaufen während der zweistündigen Öffnungszeit mittwochs und samstags ein, darunter Alleinerziehende, Rentner, Arbeitslose und Geflüchtete. Würde und Wertschätzung der Menschen, die auf den Tafelladen angewiesen sind, seien ihm sehr wichtig, meinte Jan Bimboes. Seit zwei Jahren spende er regelmäßig an den Langenauer Tafelladen, wenn das Geschäftshalbjahr abgeschlossen und gut gelaufen sei. Wie jetzt und insbesondere im „Adler-Nest“.
Erstmals war sein Geschäftspartner, der Gastro-Service Mössle, mit dabei. „Vielleicht finden sich ja noch weitere Nachahmer“, hofft Bimboes. „Wir freuen uns über jede Unterstützung“, ergänzte Buck – nicht zuletzt im Blick auf weitere Ehrenamtliche, die an den Öffnungstagen mithelfen, auch wenn es nur ein- oder zweimal im Monat ist. Dringend gesucht werden momentan Fahrer und Beifahrer, die an einem Wochentag mit den Tafelladen-Transportern von Ulm aus die Spenden einsammeln. Wer Interesse hat, kann sich an Claudia Steinhauer beim DRK-Kreisverband Ulm wenden unter Tel. (0731) 14 44 41.
Rotes Kreuz als Betreiber
Läden Der Kreisverband Ulm des Deutschen Roten Kreuzes betreibt mehrere Tafelläden in der Region: außer in Langenau (Karlstraße 17, Mittwoch und Samstag, 14 bis 16 Uhr), in Ulm, Laichingen, Ehingen, Blaustein und Erbach. Das Bayerische Rote Kreuz unterhält Tafelläden in Neu-Ulm und Weißenhorn, in Senden ist es der Bürgerverein Unteres Illertal.
Idee Die Tafeln sammeln qualitativ einwandfreie Lebensmittel und bieten diese günstig an. Zum Einkauf im Tafelladen braucht man eine Kundenkarte, berechtigt sind Menschen, die eine kleine Rente, Bafög, Hartz IV, Sozialhilfe, Grundsicherung oder Wohngeld beziehen – erhältlich ist die Karte meist in den Bürgerbüros und Rathäusern am Wohnort.