Morgens um 7.30 Uhr stehe ich an der Bushaltestelle in Neenstetten und warte auf den Bus des Busunternehmens Klöpfer. Als der Bus kommt, steige ich ein und zeige dem Busfahrer wortlos meine Fahrkarte. Er wirkt zwar schlecht gelaunt, begrüßt mich trotzdem mit einem „Guten Morgen“. Vielleicht ist er auch genervt vom rücksichtslosen Drängeln der Schüler, die unbedingt einen Sitzplatz wollen oder davon, dass man ihn selbst nur selten grüßt.
Nach vier Haltestellen in Neenstetten geht die Fahrt weiter nach Börslingen. Der Bus füllt sich und manche Fahrgäste müssen stehen. Es gibt nicht mehr viele freie Plätze, manch einer ist auch zu schüchtern und will sich nicht neben eine fremde Person setzen. Man weiß nicht, wo man seinen Rucksack lassen soll. Die Atmosphäre im Bus am Morgen ist gedämpft, viele sind noch müde wegen der frühen Tageszeit. Selbst das Handy bleibt meist unbeachtet, nur ein paar jüngere Schüler spielen und vergessen ihre Umgebung.
Auf der Rückfahrt ist mehr los
Bei der Rückfahrt sieht das meist anders aus. Da ist es laut, man unterhält sich über den Schulvormittag, den Ärger mit Lehrern oder Mitschülern, die Klassenarbeiten. Manchmal ist die Stimmung auch im Keller. Da hört man lieber Musik über die Kopfhörer, andere starren gelangweilt aus dem Fenster und betrachten die vorbeiziehende Landschaft.
In Nerenstetten steigt dann noch einmal eine Schülergruppe zu. Sie alle haben keine Chance mehr auf einen Sitzplatz. Nun ist die Enge im Bus bedrückend. Selbst am Einstieg, wo der Fahrer sitzt, drängen sich Schüler vor der Scheibe. Hoffentlich muss der Fahrer nicht plötzlich bremsen.
Um 7.45 Uhr kommen wir in Langenau an. Zuerst hält der Bus an der Gemeinschaftsschule, dort steigen endlich einige Schüler aus. Endlich wieder mehr Platz und Luft!
An der Pizzeria Amalfi fährt der Fahrer oft rasant weiter, um noch schnell über die Ampel zu kommen. Noch steht sie auf Grün. Für die Realschüler ist die Fahrt jetzt auch gleich vorbei. An der Langen Straße steigen abhängig vom Stundenplan der jeweiligen Klasse 15 bis 25 Schüler aus. Der Schulweg ist geschafft. Noch fünf Minuten bis Unterrichtsbeginn.