Wie bei den meisten Vereinen und Verbänden werden auch die Schützen nicht überrannt, wenn es um die Besetzung von Posten geht. „Oft sind die, die bereit sind, im Verein und auf einer übergeordneten Ebene engagiert. Das kann dann zur Überlastung führen“, sagte Landes-Oberschützenmeisterin Hannelore Lange beim Kreisschützenball am Samstag vor 300 Gästen in Staig. Der Schützenverband Württemberg denkt deshalb über neue Strukturen nach. Der tiefgreifendste Vorschlag ist der Wegfall der Bezirke – doch die Vorschläge seien „nur eine Diskussionsgrundlage“, versicherte Lange. Weitere Meinungen von Schützen würden eingearbeitet – wie bisher auch, denn die Diskussion dauert seit 2015 an. Für Dezember ist ein Treffen mit den Kreisoberschützenmeistern angesetzt, nach weiteren Informationsveranstaltungen soll es im Herbst 2019 einen außerordentlichen Landesschützentag geben „Da werdet ihr entscheiden. Und dann ist das so, wie es ist“, sagte Lange.
Jetzt werde schon so lange über eine Reform diskutiert, „und denen fällt nichts Besseres ein, als die Bezirke zu streichen“, kritisierte der Vorsitzende des Bezirks Oberschwaben, Leonhard Schunk, in seinem Grußwort. Der Bezirk gilt mit seiner 160-jährigen Tradition als besonders selbstbewusst. Doch Schunk beließ es bei der kurzen Zäsur: „Heute spielt das alles keine Rolle, denn wir sind zusammengekommen um zu feiern.“
Helmut Amann ausgezeichnet
Zuvor hatte Kreisoberschützenmeister Horst Oßwald noch etliche Formalien zu erledigen, Ehrungen und die Kür der Kreisschützenkönige. Gewissermaßen mit auf dem Treppchen stand der Schützenverein Altheim/Weihung, der sich anlässlich seines 60-jährigen Bestehens als Ausrichter angeboten hatte. Der Verein stelle sich den Anforderungen der Zeit, sagte Vorstandsmitglied Thomas Pulter: Und trotz aller notwendigen intensiven Diskussionen, wie sich der Verein aufstellen soll, „finden wir immer wieder zusammen“. Das Vereinsheim sei rege besucht – vom Binokelspiel über den Jägerstammtisch bis zum Training. Wenn es jemand in der Gemeinde langweilig sei, soll er bei den Schützen vorbeischauen. „Hier ist immer etwas los“. Sein besonderer Dank galt den Gründungsvätern Helmut Amann, Albert Braun, Alois Koch und Georg Luigart.
Eine besondere Ehre wurde hierbei Helmut Amann zuteil. Für 55 Jahre Verantwortung im Verein und im Kreis überreichte ihm Lange das Protektorabzeichen des Deutschen Schützenbundes. Für Unterhaltung sorgten die „Musikmacher“ aus Oberdischingen.
Schützenkönige Kreischützenkönig wurde Stefan Bohnacker (Herrlingen), Jugend Leon Crvenkovic (Herrlingen), Bogen Steffen Hirninger (BSV Ulm), Bogenjugend Fabian Schenk (Bollingen), Auflage Rita Büter (Langenau).