Dass Klimaaktivisten bei der IAA in München demonstrieren würden, war zu erwarten. Am Samstag (09.09.2023), dem vorletzten Tag der Internationalen Automobil-Ausstellung, kam es dann zu zahlreichen Blockaden, Abseilaktionen, Bannern, einer symbolischen Hausbesetzung und einer Ravedemo gegen die Auto- und Mobilitätsmesse.
Ebenfalls mit einer Aktion dabei waren die Ulmer Klimaaktivisten „Unterstützer des wissenschaftlichen Diensts des Bundestags“, bekannt von der Kletteraktion auf der Adenauerbrücke Mitte Juli. In einer Pressemitteilung schrieb die Gruppe von einer „Verkehrswende-Protestaktion mitten im Herzen der IAA der besonderen Art“.
Gegen 15.20 Uhr begannen zwei junge Aktivistinnen, 20 und 22 Jahre alt, zentral am Aushängeschild von Mercedes, einem etwa zwei Meter großen Mercedes-Stern beim Mercedes Showroom am Odeonsplatz, einen Banner mit den Worten „Mit Vollgas in die Klimahölle“ von UN-Generalsekretär António Guterres anzubringen. Damit untermauerten die Aktivisten ihre Forderung an Mercedes zu einem Verkehrswendebetrieb zu werden, der Straßenbahnen, Busse und innerstädtische Seilbahnen fertigt.

Protestbanner auf der IAA: Das fordern die Klimaaktivistinnen

Wie schon bei der Aktion in Ulm vor wenigen Wochen mit dabei war auch dieses Mal die 22-jährige Ronja May. Sie kommentiert die IAA in München so: „Nach diesem Sommer voller Überschwemmungen und Waldbrände mit einer PR-Veranstaltung fossile Abhängigkeit feiern? Das ist völlig daneben!“ Sie fordert in der Pressemitteilung die Vergesellschaftung von Mercedes-Benz, damit den Beschäftigten die Möglichkeit gegeben werde, die Transformation zu einem Verkehrswendebetrieb hin zu organisieren.
May und ihre Mitstreiterin kritisieren außerdem die Produktion von E-Autos: „Wir brauchen keinebloße Antriebswende. E-Autos sind genauso gefährlich, platzhungrig und laut wie Verbrenner. Und viel teurer – sollen ärmere Menschen, die aufs Auto angewiesen sind, Autokonzernen nun noch mehr Geld geben?“, so Lena Mapler (20).

Polizei und Feuerwehr räumen das Gerüst

Etwa zwei Stunden dauerte, laut Süddeutscher Zeitung (SZ), die Aktion am Open Space, ehe Polizei und Feuerwehr die beiden jungen Frauen mithilfe einer Drehleiter und eines Sprungkissens räumten. Laut SZ waren etwa zehn Polizeibeamte auf dem Kubus und im Gerüst im Einsatz, um eine sichere Räumung zu gewährleisten. Währenddessen waren der Open Space für Besucher gesperrt.