Magda Cerna schneidet Grimassen, fuchtelt mit den Armen und gibt komische Laute von sich. Die etwa 40 Sängerinnen und Sänger machen es nach. So sieht das Einsingen des gemischten Chores beim Liederkranz 1840 Altheim/Alb aus. Die neue Chorleiterin gibt alles, damit der Chor mit viel Witz und Energie – und dann auch noch richtig gut singt. „Das ist meine Aufgabe, auch wenn es ein Laienchor ist, möchte ich sie besser machen“, sagt die 48-Jährige, die mit ihrer Familie in Staig lebt.
Der Chor findet das gut. „Die ausgeprägte Gestik und Mimik von Frau Cerna hilft uns sehr. Wir freuen uns, wenn wir nach einem Auftritt angesprochen werden, dass es jetzt besser klingt“, erzählt Vorsitzende Margit Traub. Im Dezember hat Magda Cerna in Altheim den langjährigen Chorleiter Tobias Wahren abgelöst. Eine Trennung im Guten – es sei aber für beide Seiten an der Zeit für etwas Neues gewesen, sagt die Vorsitzende.
In Prag geboren, studierte Cerna Gesang und Oper. Das deutsche Liedgut zog sie nach Stuttgart. Gustav Mahler und Hugo Wolf hatten es ihr angetan. Die Sprache war eine Hürde: „Im Studium wurde Hochdeutsch gesprochen, aber das Schwäbisch außerhalb hat mir schon große Probleme gemacht.“
Cerna arbeitete elf Jahre lang als Stimmbildnerin beim Ulmer Spatzen Chor und betreut nun fünf Chöre: Die Singgruppe „Wir-r-sing“ in Vöhringen, den Sängerkreis Stetten, den von ihr gegründeten Staiger Kinderchor, den Liederkranz Merklingen und den Liederkranz Altheim. „Das ist für mich das Maximum mit der Vorbereitung und den Auftritten. Und fünf Kinder und einen Mann habe ich ja auch noch.“ Cernas Mann ist Dozent an der Musikhochschule in Stuttgart. Gute Organisation ist da ganz wichtig. „Es gab mal einen Tag, da hatten wir sechs Babysitter“, erzählt Magda Cerna und lacht. Wer die Powerfrau persönlich erleben will, kann sich dienstags um 20.15 Uhr im Mehrzweckraum der Albhalle zur Probe einfinden – und mitsingen.