Wieder ein Haus, das verwahrlost ist. Wieder Menschen, die mehr hausen als wohnen und trotzdem keine geringe Miete zahlen. Und wieder Menschen, die offensichtlich nicht wissen, wie man hierzulande mit dem Abfall verfährt: Die Zustände in dem Haus am unteren Kuhberg sind unerträglich. Wenn Ratten am hellichten Tag auf Nahrungssuche gehen, bei den Nachbarn in Gärten und Häusern und auf Balkonen auftauchen, dann läuft gehörig was schief.
Das Problem ist: Eine Lösung wird es nicht geben. Da sind zunächst die Bulgaren, die nicht nur in Ulm, sondern in vielen Städten unter ähnlichen Umständen leben. Armutsmigranten aus einem europäischen Mitgliedsstaat, die sich ein besseres Leben erhoffen und in solchen Klitschen landen, weil ihnen niemand eine vernünftige Wohnung vermieten will.
Wer aber unter solchen Umständen lebt, geht auch nicht pfleglich mit dem Vorhandenen um. Auch wenn man zurecht ein Mindestmaß an Integrationswillen erwarten darf – die jetzige Putzaktion wird nicht viel nutzen.
Und dann ist da der Vermieter. Einer, der womöglich Profit aus diesem Elend schlägt. Nur – wenn er kündigt, stehen die Menschen auf der Straße. Dann muss die Stadt für ihre Unterbringung sorgen. Daran hat sie kein Interesse. So stecken lieber alle den Kopf in den Sand.

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