Die Kinderstiftung Ulm/Donau-Iller will ihr naturpädagogisches Projekt „Grünfinder“ für Kinder und Jugendliche ausbauen. Derzeit läuft es an vier Schulen, berichtet Alexandra Stork, die Geschäftsführerin der Kinderstiftung. Die Schulleitungen meldeten zurück, dass das Projekt besonders für benachteiligte Schüler wichtig sei. „Viele von ihnen lernen nicht mehr selbstverständlich, ihre Freizeit sinnvoll zu verbringen“, berichtet Stork, die auch Regionalleiterin der Caritas ist. Die guten Rückmeldungen ermutigten die Kinderstiftung, auf diesem Weg weiterzugehen. „Wir möchten die Grünfinder in der ganzen Region etablieren.“
Das Projekt wurde von der Kinderstiftung mit Experten aus der Natur- und Erlebnispädagogik erarbeitet. Hintergrund ist, Kindern und Jugendlichen gleiche Chancen zu bieten, unabhängig von Herkunft, Kultur, Sprache oder Religion. Gerade für Kinder aus finanziell schlecht gestellten Familien kämen Unternehmungen in der Natur aber oft zu kurz.
Geld für individuelle Hilfe
Ziel der Kinderstiftung ist es ohnehin, mehr Chancengleichheit herzustellen und benachteiligte Kinder und Jugendliche zu fördern. In Ulm wachsen laut Stork knapp 13 Prozent der unter 18-Jährigen in Familien auf, die von staatlichen Leistungen abhängig sind. „Diese Eltern haben deutlich mehr Schwierigkeiten, ihren Kindern gute Startvoraussetzungen für das Leben anzubieten.“ Nicht nur, weil das Geld knapp ist. Sondern auch, weil damit geringere Bildungschancen einher gingen sowie „Defizite in den grundlegenden Kompetenzen“. Die Wohnungen seien beengt, es treten vermehrt gesundheitliche Probleme auf, und die kulturelle Bildung nähre sich oft hauptsächlich durch digitale Medien.
Die Kinderstiftung verfügt über ein Kapital von fast 10 Millionen Euro und wurde 2013 von einem im Ausland lebenden Ulmer Geschwisterpaar gegründet. Sie unterstützt zudem Projekte beispielsweise an Schulen, dem Familienzentrum Neu-Ulm oder beim Guten Hirten.
Die Stiftung leistet darüber hinaus individuelle Hilfe für in Not geratene Kinder und Jugendliche. Sie springt zum Beispiel ein, wenn das Geld für eine Klassenfahrt nicht reicht, bezuschusst Lernhilfen, Sportunterricht oder die medizinische Versorgung. Im vergangenen Jahr gingen 172 Anträge für individuelle Hilfen ein, 93 wurden bewilligt. Der durchschnittliche Zuschuss lag bei 188 Euro pro Kind.
Info Die Geschäftsstelle der Kinderstiftung Ulm/Donau-Iller ist in den Räumen der Caritas angesiedelt. Kontakt: Tel. (0731) 206 30, E-Mail [email protected]