Erst die wilden Nabader mit ihren Schlauchbooten und selbst gebastelten Gefährten (die mitunter lustiger sind als die manchmal bräsigen Themenschiffe) machen den Wasserumzug zu dem, was er ist: eine spritzige, anarchische Massensause.
Ist die fürs kommende Jahr von den Nabada-Organisatoren geplante Einlasskontrolle für Flöße und Phantasie-Boote – eine Art Seetauglichkeitscheck – da nicht  kontraproduktiv? Sind vielleicht sogar Spaßbremsen am Werk? Nach dem Vorfall vom Montag, bei dem ein voll beladenes Floß kenterte und einen größeren Rettungseinsatz auslöste, muss die Antwort „Nein“ lauten. Auch wenn die Donau in Ulm im Sommer fast immer sanft und flach daherkommt, stellt der Fluß doch eine Gefahrenquelle dar. Das gilt verschärft für den jährlichen Wasserumzug: Drangvolle Enge plus Ausgelassenheit plus Alkohol plus Sonne sind eine gefährliche Mischung – und man wundert sich fast, dass bisher noch nie etwas Gravierendes passiert ist. Das ist vor allem den Helfern von Wasserwacht und DLRG zu verdanken, die auch dieses Mal wieder ein waches Auge hatten und angetrunkene oder unterkühlte Jugendliche aus dem Wasser zogen. Seit Montag weiß man: Zur Risikominimierung gehört auch, Seelenverkäufern den Zugang zum Wasser zu verwehren.  Alles andere wäre fahrlässig.